Trump-Versteher wird Mexikos Aussenminister
Luis Videgaray hatte einen Besuch von Donald Trump in Mexiko organisiert und trat nach Kritik ab. Jetzt ist er wieder zurück.

Luis Videgaray ist zum neuen Aussenminister von Mexiko ernannt worden. Zu Videgarays Aufgaben gehöre es, «den Dialog mit den USA zu beschleunigen», sagte Präsident Enrique Peña Nieto am Mittwoch. Videgaray zählt zu den engsten Beratern des konservativen mexikanischen Staatschefs. Als Wirtschafts- und Finanzminister hatte Videgaray Ende August einen Besuch von Donald Trump bei Peña Nieto organisiert. In Mexiko hatte die Visite heftige Kritik ausgelöst. Eine Woche danach trat Videgaray zurück. Viele Mexikaner hatten Peña Nieto und Videgaray vorgeworfen, die harschen Töne des Rechtspopulisten gegen Mexiko nicht scharf genug verurteilt zu haben.
Trump hatte im Wahlkampf mexikanische Einwanderer pauschal als «Vergewaltiger» gebrandmarkt. Ausserdem kündigte er an, als Präsident eine Mauer an der Grenze zu Mexiko zu bauen, die das Nachbarland bezahlen müsse. Trump, der am 20. Januar das US-Präsidentenamt übernimmt, kündigte im Wahlkampf ausserdem wiederholt massiven Druck auf US-Unternehmen an, die Arbeitsplätze ins Ausland verlagern. Dabei griff er wiederholt Unternehmen wie Ford an und kündigte einen Einfuhrzoll von 35 Prozent für in Mexiko produzierte Autos an. Das mit Mexiko und Kanada geschlossene Freihandelsabkommen Nafta will Trump aufkündigen.
Immigration, Sicherheit und Handel
Mexikos Präsident Peña Nieto erklärte, Videgaray werde sich in den bilateralen Beziehungen zu den USA vor allem um die Themen Immigration, Sicherheit und Handel kümmern und dabei «Mexikos Interessen vertreten, ohne die Souveränität und Würde der Mexikaner zu schmälern». Der frischgebackene Minister selbst sagte bei einem Treffen mit Mitarbeitern des Aussenministeriums, die Herausforderung sei «riesig, die Bedrohungen sind da, aber die Möglichkeiten und unsere Stärken sind ebenfalls riesig».
Der 48-jährige Ökonom Videgaray hat an der US-Elitehochschule Massachusetts Institute of Technology (MIT) studiert. Er löst im Aussenamt Claudia Ruiz Massieu ab, die Berichten zufolge gegen Trumps Besuch im August gewesen sein soll. Der neue mexikanische Aussenminister wurde in Medienberichten als Trump-Versteher kritisiert.
Artikel mit Material der Nachrichtenagenturen SDA, DAPD und AFP.
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