Tschetschenische Milizen angeblich in die Ukraine eingedrungen
Laut den USA sind Kämpfer aus Tschetschenien im Osten der Ukraine aktiv – um dort die Spannungen weiter «anzuheizen».
John Kerry hat sich besorgt über Berichte geäussert, wonach über Russland trainierte Kämpfer, darunter aus Tschetschenien, in die Ostukraine eindringen, um dort auf der Seite der prorussischen Separatisten zu kämpfen.
Es gebe Hinweise, dass in Russland ausgebildete tschetschenische Milizen über die Grenze eingesickert seien, um die Spannungen weiter «anzuheizen», sagte der US-Aussenminister am Donnerstag dem Fernsehsender PBS. Nach Angaben seines Ministeriums hatte Kerry das Problem bereits am Mittwoch in einem Telefongespräch mit seinem russischen Kollegen Sergej Lawrow angesprochen.
Tschetschenischer Präsident dementiert
Ähnlich wie Kerry hatte sich auch der deutsche Aussenminister Frank-Walter Steinmeier geäussert. Moskau müsse seinen Einfluss geltend machen, «um das weitere Einsickern von Kämpfern und Waffen über die russisch-ukrainische Grenze» zu unterbinden, sagte Steinmeier der «Frankfurter Allgemeinen Zeitung» vom Freitag.
Die ukrainischen Medien hatten diese Woche berichtet, dass sich tschetschenische Kämpfer in der Hochburg der Separatisten im Donezk aufhalten. Der Machthaber der russischen Kaukasusrepublik, Ramsan Kadyrow, dementierte zwar, Milizionäre zum Kämpfen in die Ostukraine gesandt zu haben. Er schloss aber nicht aus, dass diese auf eigene Faust dorthin gereist sein könnten.
Reguläre Truppen ziehen sich zurück
Positiv äusserte sich Kerry zum Abzug der russischen Soldaten von der Grenze. «Die Truppen, die sich an der Grenze aufhielten, ziehen gen Moskau ab und nicht nach Kiew», sagte der US-Aussenminister. Noch aber sei die Gefahr nicht gebannt.
Russland hat nach Einschätzung der USA den grössten Teil seiner Truppen von der ukrainischen Grenze abgezogen. Das erfuhr die Nachrichtenagentur AP aus Verteidigungskreisen. Demnach sind derzeit nur noch einige Tausend Soldaten in der Region. Zu Hochzeiten waren es Schätzungen zufolge rund 40'000.
US-Verteidigungsminister Chuck Hagel sprach von einem vielversprechenden Zeichen. Allerdings befänden sich noch immer Tausende Soldaten im Grenzgebiet, die sich bislang nicht bewegt hätten.
sda/AFP/ldc
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