Türkei verlegt 1000 Polizisten an Grenze zu Griechenland
Nach der Eskalation der Lage an der türkisch-griechischen Grenze rüsten beiden Seiten auf.

Die Konfrontation zwischen der Türkei und Griechenland wegen des Flüchtlingsandrangs im Grenzgebiet verschärft sich. Die türkische Regierung verlegte am Donnerstag 1000 zusätzliche Polizisten an die Grenze zu Griechenland, wo sich Zehntausende Flüchtlinge und Migranten aufhalten, die in die EU wollen.
Die griechische Regierung teilte mit, dass sie in den vergangene Tagen 35'000 Migranten vom Grenzübertritt abgehalten habe. Einige hundert Menschen seien festgenommen worden.
Migrationsminister Notis Mitarachi kündigte an, dass alle nach dem 1. März Festgenommenen zunächst in die nordgriechische Stadt Serres gebracht und dann in ihre Heimatländer abgeschoben würden.
Seit der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan am Wochenende erklärt hatte, die Grenze zur EU sei offen für Migranten und Flüchtlinge, ist die Lage eskaliert. Von türkischer Seite aus versuchen Migranten über die Grenze in die EU zu gelangen. Sie kommen zumeist aus dem Iran, Afghanistan, Nordafrika sowie Syrien.
Kämpfe um Idlib
Auslöser für die angespannte Lage sind vor allem die Kämpfe um das syrische Idlib, in deren Folge Hunderttausende Menschen auf der Flucht sind, auch um in der Türkei Schutz zu finden. Die Türkei hat bereits rund 3,6 Millionen syrische Flüchtlinge aufgenommen. Erdogan fordert deshalb von der EU grössere Hilfe.
Der türkische Innenminister Suleyman Soylu sagte, die 1000 zusätzlichen Polizisten sollten verhindern, dass die Migranten wieder in die Türkei zurückgeschickt würden. Er warf den griechischen Behörden vor, 5000 Menschen zurück in die Türkei geschickt und dabei 164 verletzt zu haben. Die Türkei hatte am Mittwoch griechische Sicherheitskräfte zudem für den Tod eines Migranten verantwortlich gemacht, was die griechische Regierung als falsch zurückwies.
EU hat Hilfe zugesagt
Die EU-Innenminister hatten Griechenland zuletzt 700 Millionen Euro für den Grenzschutz, aber auch für die Versorgung mehrerer tausend Flüchtlinge zugesagt, die sich bereits in Griechenland befinden.
Zudem sollen 60 Millionen Euro an humanitärer Hilfe für die Menschen in Nordsyrien bereitgestellt werden, die vor den Kämpfen der syrischen Armee und Aufständischen in der Region Idlib nach Norden geflüchtet sind.
Das Vorrücken der Truppen von Präsident Baschar al-Assad wird von russischen Luftangriffen unterstützt. Die Türkei steht dagegen an der Seite von Rebellengruppen.
Treffen von Putin und Erdogan
In Moskau empfing Russlands Präsident Wladimir Putin den türkischen Staatschef Erdogan, um über die Lage in Syrien zu sprechen. Putin versicherte, dass es zu keinen weiteren Angriffen auf türkische Soldaten in Syrien kommen soll.
Er sprach Erdogan sein Beileid über den Tod mehrerer Dutzend türkischer Soldaten aus, die in der Region Idlib bei Angriffen der syrischen Armee getötet worden waren.
REUTERS/step
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