Turnschuhstrecke
Turnschuhstrecke Werenbach und Zürichhorn Zählt diese Kurzstrecke als Wanderung? Sehr wohl tut sie das. Dies ist eine Wanderung für Einsteiger und Minimalisten oder auch für Sonntagsverkaterte und Leistungsverweigerer; es geht nur abwärts und geradeaus. Der Werenbach, der später Wildbach heisst und schliesslich Hornbach, gibt die Falllinie vor. Wir gehen auf hübschen Weglein, entdecken hinter jeder Tobelkurve neue Schönheit, geraten später auf Stadtzürcher Boden an unstädtische, ungeniert verlotternde Schatten-Gehütte. Schliesslich ist das hippe Zürichhorn, Schwemmdelta des Hornbachs, erreicht. Die Promenade dem Seeufer entlang ist hernach perfekt zum Flanieren. Und man sieht viel. Zum Beispiel das Denkmal für die Schweizerpsalm-Schöpfer. Den Chinagarten. Das nach wie vor erfrischende Le-Corbusier-Haus. Und natürlich kann man einkehren und über den See schauen, der ein Seelenspiegel ist und die eigene Stimmung zuverlässig zurückwirft. RouteZollikerberg Station – Trichtenhauser Mühle – Burgwies – Zürichhorn – Bellevue. Gehzeit1½ StundenHöhendifferenz200 Meter abwärts. einkehrViele Möglichkeiten. Aggloparcours Altberg und Gubrist «Agglo» mag negativ klingen – wird man dem Asphalt und Verkehr entkommen? Ja! Der erste Vorteil ist aber zunächst, dass man von Zürich aus schnell angereist ist und loslaufen kann. Man gelangt dann wirklich recht speditiv in das Grün von Wiesen und Wäldern und vergisst die Agglo. Von Dänikon aus ist man in dreiviertel Stunden auf dem Altberg und findet das gleiche unschlagbare Duo vor wie auf dem Bachtel: Aussichtsturm (neu, chic, aus Holz) und Restaurant (es heisst romantischerweise Waldschenke). Hernach spaziert man hinüber zum Gubrist, dem Nachbarrücken, und ist alsbald schnell wieder unten in der Vollzivilisation von Regensdorf. Diese Route ist die perfekte Halbtagesunternehmung. Weil sie zu einem Gutteil unter dem Blätterdach spielt, eignet sie sich für heisses Wetter. Und drittens lernt man auf dem Altberg-Turm, dass Agglo und Alpenkranz gar nicht so weit voneinander entfernt sind. RouteDänikonAltbergGubrist Bahnhof Regensdorf-Watt.Gehzeit2½ StundenHöhendifferenzJe 200 Meter auf und ab. einkehrEinkehr auf dem Altberg. Informationen unter: www.waldschenke-altberg.ch literaturwanderung Bachtel und Täuferhöhle Eine Wanderung, zwei Höhepunkte. Der erste ist wirklich hochgelegen: Der Bachtel will von Ueli Maurers Wohnort Wernetshausen erkeucht sein. Das Panorama auf dem Turm und das Essen im Restaurant entschädigen. Der zweite Höhepunkt liegt tief: Im Tobelwald geht es auf bohlengesicherten Treppenstufen hinab zur Täuferhöhle unter einem kleinen Wasserfall. Breit ist der Eingang, düster der Hintergrund des Schlitzes, Respekt einflössend die überhängende Nagelfluh; Kinder lieben das Räuberambiente. Nahten die obrigkeitlichen Häscher, versteckten sich in solchen Höhlen die Oberländer Täufer, die Zwinglis Reformeifer zur Revolution umdeuteten und bald keine weltliche und kirchliche Autorität mehr anerkannten. Wer mehr wissen will, liest Gottfried Kellers Erzählung «Ursula», die 1523 einsetzt und im Täufermilieu der Gegend spielt. Er macht so aus dem coupierten Abenteuer eine Literaturwanderung. RouteWernetshausen – Bachtel – Täuferhöhle – Bäretswil.Gehzeit3½ StundenHöhendifferenzJe 400 Meter auf und ab.einkehrEinkehr auf dem Bachtel: www.bachtel-kulm.ch. flachroute Husemersee Es gibt die Finnische, die Mecklenburgische, die Masurische, die Pommersche, die Chiemgauer Seenplatte. Der Kanton Zürich hat auch eine Seenplatte: diejenige von Andelfingen mit dem Herzstück des Husemersees. Ist das Wetter schlecht, stellt man sich am See zuvorderst auf den Bootssteg und schreit à la Leonardo DiCaprio übers Wasser: «I'm the King of the World.» Ist das Wetter gut, tut man es nicht, weil es einem vor den Badenden einfach zu peinlich wäre. Dies verträumte Gewässer ist perfekte Naherholung, eine Wasseroase im geschützten Flachmoor. Die Wanderung durchs Zürcher Weinland vom Bahnhof Marthalen zur Station Stammheim ist im Übrigen geprägt von den Riegelbauten, die jedes Dorf hablich und historisch machen. Am Schluss, kurz vor dem Wanderende am Bahnhof Stammheim, kommt man im Ried an einem Feld mit hoch sich rankenden Pflanzen vorbei: Die Reutimanns bauen Hopfen an, unterhalten einen lehrreichen Hopfengarten und verkaufen ihr Bier. Das macht diese Route vollends berauschend. RouteMarthalen Bahnhof – Husemersee– Truttikon – Stammheim Bahnhof.Gehzeit4 StundenHöhendifferenzKaum Höhendifferenz.einkehrEinkehr in den Dörfern. Hof Reutimann siehe unter: hopfentropfen.ch. Fitnessprüfung Albiskette Fast 20 Kilometer lang ist der Albis, der die Landschaft des Zürichsees vom Säuliamt trennt. Wer diesen Grat aufgrund einer Sonntagsschlenderei leicht, ja banal findet, der wird bei der Ganzbegehung ab der Station Sihlbrugg auf die Welt kommen. Mal steigt er steil auf, mal steigt er steil ab. Mal zieht er auf breitem Natursträsschen voran, mal balanciert er auf der Krete. Mal blickt er freudig hinab auf den nussgipfelförmig gekrümmten Zürichsee, mal konzentriert er sich auf den Raum vor seinen Füssen und ist froh ums Geländer. Am Weg sieht er ausgesprochen viel: die Ruine Schnabelburg der Herren von Eschenbach zum Beispiel, die einst im Mittelalter in den grässlichen Mord am Habsburgerkönig Albrecht I. verwickelt waren, weswegen ihr Adlernest umgehend zerstört wurde. Bei der Felsenegg ist später Gelegenheit, per Seilbahn aus der tagfüllenden Strapaze Richtung Zivilisation (Adliswil) zu fliehen. Wer es nicht tut und den schmerzenden Füssen zum Trotz bis zum Triemli am Rand von Betonzürich durchhält, darf sich fürwahr einen fitten Wanderer nennen – Outdoorprüfung bestanden. RouteStation Sihlbrugg – Albispass – Uetliberg – Triemli?SZU.Gehzeit7 StundenHöhendifferenzJe gut 600 Meter auf und ab.einkehrunter anderem Albishorn, Albispass, Felsenegg, Uetliberg. Achtung, Wandern beflügelt: Rast im Garten der Waldschenke Altberg.
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