TV-Kritik: So war die Neue
Gestern erhielt der griesgrämigste aller «Tatort»-Kommissare eine rassige Assistentin. Ein famoses Duo!
Das Rätseln um den Mörder erübrigt sich in dieser Folge schnell: Die rothaarige Tierärztin tötet die osteuropäische Freundin ihres Nachbarn und entledigt sich des leblosen Körpers, ohne jegliche Spuren zu hinterlassen. Doch warum? Dem scheinbar perfekten Verbrechen nimmt sich der miesepetrige Kieler Kommissar Klaus Borowski an. Zu seinem Leidwesen muss er aus drei jungen Polizisten einen Assistenten aussuchen: Es mutet ein bisschen an eine Folge «Dr. House» an, wie Borowski da übelgelaunt ins Zimmer schlurft, den drei Anwärtern den Fall in wenigen Worten vor die Nase knallt und diese versuchen, eine möglichst stichhaltige Diagnose abzugeben.
Um an Informationen zu gelangen, hackt sich Brandt einfach in alle möglichen Computersysteme ein: «Die richterliche Verfügung bekommen wir ja sowieso, da können wir ja schon mal einen Blick drauf werfen» antwortet sie Borowski, als dieser ihr nahelegt, sich als Polizistin gefälligst an die Gesetze zu halten. Schnoddrig erwidert sie: «Wir sind die Guten, wir dürfen das» und berührt damit unterschwellig die Grundsatzfrage nach dem Gegensatz zwischen moralischem und gesetzlichem Recht.