U-21-Kicker ziehen locker in die Playoffs ein
Die Schweizer U-21-Fussballer haben sich in der Qualifikation für die EM 2013 die Teilnahme an den Playoffs gesichert. Das Team von Pierluigi Tami besiegte Estland souverän mit 3:0.

Die Schweizer hatten vor der Partie in der Arena Thun gewusst, dass sie drei Punkte benötigen, um sicher in den Playoffs dabei zu sein. Der budgetierte Sieg sollte nie ernsthaft in Gefahr geraten. Zu gering war der Widerstand der Esten. Der Triumph der Schweizer hätte noch deutlicher ausfallen können, ab der 15. Minute lagen sie in Führung. Für die Tore waren Fabian Schär, Steven Zuber (per Foulpenalty) und der eingewechselte Haris Seferovic besorgt.
Die Playoffs finden vom 12. bis 16. Oktober statt. Ausgelost werden die sieben Paarungen am Freitag in Nyon. Die EM-Endrunde wird mit acht Nationen im nächsten Juni in Israel durchgeführt. An der letzten U-21-Europameisterschaft im vergangenen Jahr in Dänemark hatte die Schweiz erst im Final von Spanien gestoppt werden können.
GC-Power in der Offensive
In Vergleich zum respektablen 0:0 vom Donnerstag gegen Gruppensieger Spanien hatte Trainer Pierluigi Tami bei der Zusammenstellung der Startformation gegen Estland zwei Änderungen vorgenommen. Für den gesperrten Premier-League-Legionär Pajtim Kasami durfte Izet Hajrovic auflaufen und für den angeschlagenen François Moubandje konnte Steven Zuber nachrücken. Somit stellten die Grasshoppers gleich sechs Spieler der Stammelf. GC bildete am Anfang die gesamte Offensiv-Abteilung.
Zubers Hereinnahme bezahlte sich aus. Sehr oft wurde es gefährlich, wenn er vom linken Flügel aus den Ball in den gegnerischen Strafraums brachte. Beispielsweise in der 8. Minute, als sein Corner François Affolter fand und der Werder-Verteidiger am Aussenpfosten scheiterte. Oder dann nach einer Viertelstunde, als der estnische Goalie nach einem Corner von Zuber einen Schuss von Amir Abrashi nicht festhalten konnte und Fabian Schär zum 1:0 erbte. Der Abwehrmann des FC Basel stand genau richtig, um das Leder aus kurzer Torentfernung per Kopf über die Linie zu drücken. Für ihn war es im vierten Einsatz mit der U-21 der erste Treffer.
Dieses frühe Führungstor war eminent wichtig. Denn die Gäste operierten vom Anpfiff an mit einem massiven Defensiv-Riegel. Wenn sie nicht in Ballbesitz waren, zogen sie sich mit allen elf Mann in die eigene Platzhälfte zurück und lauerten auf Konter. Hätten die Schweizer den Bann lange nicht brechen können, wäre die Aufgabe immer mühsamer geworden. Dies wussten sie auch aufgrund der Erkenntnisse aus dem Hinspiel. In Tallinn hatte sich die SFV-Equipe mit einem torlosen Remis begnügen müssen.
In der 28. Minute hätte Schär eigentlich nachdoppeln müssen. Nach einem Eckball landete der Ball vor seinen Füssen, er brachte jedoch aus günstigster Position das Kunststück fertig, das Ziel zu verfehlen. Es resultierte dabei lediglich ein Lattenschuss. Die Dominanz der Schweizer war frappant. Zu diesem Zeitpunkt hatte das Corner-Verhältnis 9:0 zu ihren Gunsten gelautet.
Die Darbietung der Esten war an Harmlosigkeit kaum zu überbieten. Die Balten waren am offiziellen Fifa-Fairplay-Tag ein dankbarer Gegner. Dies zeigte sich auch kurz nach der Pause: Karol Mets interpretierte das ehrenwerte Motto des Weltverbands auf seine Weise. Er hielt im eigenen Sechzehner Nassim Ben Khalifa fest und verschuldete so ungeschickt einen Penalty. Zuber nutzte den Strafstoss zu seinem fünften Tor in der laufenden EM-Qualifikation. Mit diesem Wert ist er unangefochten der Top-Goalgetter des Schweizer Kaders.
Zuber war es auch, der die Vorarbeit zum 3:0 lieferte. In der Schlussphase provozierte er erneut einen Abpraller beim estnischen Keeper, und «Joker» Haris Seferovic konnte unbedrängt einschieben. In der Nachspielzeit hielt dann der ansonsten selten geprüfte Schweizer Goalie und Captain Roman Bürki – auch er ein GC-Profi – mit einer mirakulösen Parade die Null fest.
Glücklicher Tami
Trainer Pierluigi Tami war verständlicherweise glücklich mit dem Auftritt in Thun: «Wenn man ein Spiel unbedingt gewinnen muss, ist es nie einfach. Unsere Leistung war nicht perfekt, aber sehr solid. Ich kann sicher zufrieden sein. Die Mannschaft war in jedem Moment bereit. Das Resultat ist verdient.» Auszusetzen hatte der Tessiner nur wenig: «Vielleicht hätten wir auf den letzten Metern vor dem gegnerischen Tor noch mehr Risiken eingehen und temporeicher spielen können. Und wenn man sich so viele Standardsituationen erarbeitet, dürfte noch mehr herausschauen.»
Über die ganze Gruppenphase gesehen, hatte Tami viel Lob übrig für seine U-21-Auswahl: «Wenn man Kroatien und vor allem das grosse Spanien in der Gruppe hat und mit einem Unentschieden in Estland nicht so ideal startet, verdient das ein Kompliment, wenn man sich doch noch für die Playoffs qualifizieren kann. Ich gratuliere meinen Spielern dazu.»
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