U2: «Was soll das Gejammer?»
U2 spielten in Zürich – und polarisierten die Fans, wie die Kommentare auf Redaktion Tamedia zeigen.
Eigentlich gehts ja in erster Linie um Sänger Bono. Der 49-jährige Sänger spielte auch in Zürich alle Versionen von sich durch, die man gemeinhin kennt: Leidenschaftlicher Entertainer, Missionar – und natürlich Kämpfer für die Entrechteten und Unterdrückten. Leser Jürgen Zenner schreibt denn auch: «Bono mit Begleitband…wenn die Show grösser als die Musik und die Kosten locker Pakistan trocken legen könnten, ist der Zuschauer, der Fan, nur noch Mittel zum Zweck. Der Mainstream hat U2 schon lange im Griff, der schnöde Mammon eh und Bono als überdimensionierter, haarsträubender Affe! Nein Danke!»
Andere versuchten, die Figur Bono auszublenden, für Leser Bernhard Egger jedenfalls war klar: «Die Bühne war der Star. Die Band selber hat musikalisch seit ‹The Joshua Tree› nichts mehr geliefert, was einen Fan der ersten Stunde begeistern konnte (ausser ‹ONE› auf ‹Achtung Baby›). Performance-mässig war dieses Konzert (ausser der Bühne) das schlechteste, das ich in den letzten 33 Jahren von U2 erlebt habe.»
Faire Besprechung?
Diese Einschätzung wurde freilich von vielen Kommentatoren als Unsinn abgetan, die in ihrer Einschätzung des Abends die Stimmung als Mass aller Dinge anwendeten: «90'000 begeisterte Zuschauer, klitschnass bis auf die Unterhose, Hammerstimmung, sensationeller Sound, wahnsinnige Bühnenshow – was soll das Gejammer?», lautet die rhetorische Frage von User Daniel Hoffmann.
Daniel Hoffmann spricht damit etwas an, das ebenfalls hitzig im Forum diskutiert wurde: Die Aufgabe des Konzertkritikers. Viele Leser haben offensichtlich den Eindruck, dass es für Kritiker eine Art intellektuelle Pflicht ist, alles herabzuwürdigen, was kommerziell erfolgreich ist. Täuscht der Eindruck – oder ist an diesem Vorwurf etwas dran? Und wie soll/kann man ein kommerzielles Spektakel wie ein U2-Konzert fair besprechen? Meinungen bitte unten eintragen.
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