UBS: Anleger und Analysten zu Resultat und Risiko
Die Grossbank überraschte am Morgen mit einer Rückstellung für Rechtsfälle von 1,8 Milliarden Franken.

Die Grossbank UBS kann noch nicht ruhen. Gefordert sind ihre Juristen an diversen Fronten, etwa im Zusammenhang mit möglichen Wechselkurs-Manipulationen. Es drohen neue Bussen und Anwaltskosten. Alleine im dritten Quartal hat die Bank darum weitere 1,8 Milliarden Fr. zurückgestellt.
Die Rückstellungen sind damit markant höher ausgefallen, als von Branchenkennern vorausgesagt. Diese hatten mit einer Summe von etwa einer halben Milliarde gerechnet. Insgesamt belaufen sich die Rückstellungen nun auf 3,469 Milliarden Franken. Entwarnung ist nicht in Sicht. Die UBS jedenfalls geht davon aus, dass die Rückstellungen wegen der Rechtsfälle und regulatorischen Angelegenheiten 2014 weiterhin erhöht ausfallen werden.
Unter dem Strich bleibt der UBS im dritten Quartal trotz der Riesenlast aus der Vergangenheit aber ein Gewinn von 762 Millionen Franken. Das ist fast ein Drittel mehr als im Vorjahr. Zustande kam das Plus aber nur dank einer Steuergutschrift von rund 1,3 Milliarden Franken.
Starke operative Ergebnisse
Mit ihrem operativen Geschäft zeigt sich die Bank zufrieden. Konzernchef Sergio Ermotti sprach darum vor Analysten und Investoren von starken Ergebnissen.
In der Vermögensverwaltung (Wealth Management), welche die Bank als Kerngeschäft definiert, schrieb sie einen Vorsteuergewinn von 707 Millionen Franken. Das ist doppelt so viel wie im Quartal zuvor. Analysten bezeichneten das Ergebnis der Sparte gar als «Highlight».
Die Sparte Wealth Management Americas, in welcher die UBS das Vermögensverwaltungsgeschäft in den USA bündelt, entwickelte sich ebenfalls gut. Kunden vertrauten der Bank in den USA wieder mehr Gelder an, netto insgesamt 4,6 Milliarden Franken. Im Vorquartal waren noch 2,2 Milliarden Fr. abgezogen worden.
Weltweit betrachtet sorgten vermögende Kunden gar für einen Nettoneugeldzufluss von 14,4 Milliarden Franken.
Zufrieden ist die UBS auch mit den operativen Ergebnissen in der inzwischen verkleinerten Investmentbank, da deren Verlust von 1,284 Milliarden Fr. einzig auf die Rückstellungen zurückzuführen ist.
Genügend Speck
Stark gefordert ist die UBS auch bezüglich ihren Kapitalpolstern. Diese müssen analog der neuen Regulierungen genügend gross sein, damit die Bank eine Krise auffangen kann. Die harte Kernkapitalquote hat sich von 13,5 Prozent Ende Juni auf nun 13,7 Prozent verbessert (CET1 gemäss Basel lll auf Basis vollständiger Umsetzung).
Dies freut vor allem die Aktionäre: Die UBS hatte bereits früher angekündigt, die Höhe der Dividende von dieser Quote abhängig zu machen. Weniger Freude haben dürften die Anteilseigner hingegen an den Kosten für die Restrukturierung der Bank. Solche werden neu auch noch in den Jahren 2016 und 2017 anfallen, und zwar in Höhe von insgesamt 1,3 Milliarden Franken. Letztlich sollen durch die Restrukturierungen aber Kosten gesenkt werden.
Für die Zukunft gibt sich die UBS wie gewohnt vorsichtig, zumal die Branche neuen regulatorischen Anforderungen vorbeugen muss. Als geopolitische Herausforderung nennt die UBS etwa Ebola. Die Aktionäre hingegen scheinen zuversichtlich. An der Börse stand die Aktie am Nachmittag über 5 Prozent im Plus.
SDA/cpm
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