UBS-Spekulant Adoboli aus Gefängnis entlassen
Zweieinhalb Jahre war UBS-Händler Kweku Adoboli in Haft. Nun wurde er laut einem Medienbericht freigelassen.

Der 35-jährige Ex-UBS-Banker Kweku Adoboli befindet sich wieder auf freiem Fuss. Dies vermeldet die «Financial Times». Adoboli war im November 2012 zu sieben Jahren Haft verurteilt worden. Die Hälfte der Strafe musste der ehemalige Banker absitzen. Das zuständige Gericht in London sprach den damals 32-Jährigen des Betrugs schuldig.
Die neun Monate Haft vor seiner Verurteilung wurden ihm angerechnet, sodass er letzte Woche – nach weiteren zweieinhalb Jahren Haft – aus dem Gefängnis in Kent entlassen werden konnte. In die Bankenwelt wird Adoboli nicht mehr zurückkehren können. Die britische Finanzmarktaufsicht hat Schritte eingeleitet, um ihn lebenslang aus der Finanzbranche zu verbannen.
Grübel musste zurücktreten
Der ehemalige Händler hatte im September 2011 bei der UBS in London mit unerlaubten Spekulationen mit börsenkotierten Indexfonds einen Handelsverlust von 2,3 Milliarden Dollar verursacht. In dem Gerichtsverfahren hatte er zwar Verluste für die Bank zugegeben, jegliches Fehlverhalten aber bestritten. Für seine Deals hatte Adoboli die Risikovorschriften der Bank missachtet und seine Geschäfte auf geheimen Konten getarnt.
Auch für die Schweizer Grossbank hatte der Skandal Folgen. Konzernchef Oswald Grübel trat zurück und wurde durch den damaligen Europa-Chef Sergio Ermotti ersetzt. Zudem nahmen die Finanzaufsichtsbehörden der Schweiz und Grossbritanniens die Investmentbank der UBS wegen schwerwiegender Kontrollmängel an die Kandare. Überdies wurde die Bank im Jahre 2012 mit 29,7 Millionen Pfund (damals 44,2 Millionen Franken) gebüsst.
In einem ähnlichen Fall wie Adoboli war der französische Händler Jérôme Kerviel zu drei Jahren Gefängnis und zwei weiteren Jahren auf Bewährung verurteilt worden. Kerviel hatte bei der Grossbank Société Générale mit missglückten Spekulationen 2008 rund 4,9 Milliarden Euro in den Sand gesetzt.
SDA/ale/fal
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