UBS will Dividende erhöhen
2,5 Milliarden Jahresverlust: Die UBS spricht von beschleunigter Strategieumsetzung, muss aber vorerst rote Zahlen vorlegen. Einen Reinverlust in Milliardenhöhe bringt auch das vierte Quartal.
Die UBS schliesst das Jahr leicht besser als erwartet ab. Im vierten Quartal 2012 weist die Bank einen Reinverlust von 1,9 Milliarden Franken aus. Dies primär als Folge von Rückstellungen für Rechtsfälle, von Restrukturierungskosten in der Investmentbank sowie von einer Besonderheit der Buchhaltung bei der Verrechnung eigener Schulden. Im Vorfeld war ein Verlust in der Region von 2,2 Milliarden Franken erwartet worden.
Übers Gesamtjahr 2012 hinweg resultiert für die Grossbank ein den Aktionären zurechenbarer Verlust von 2,5 Milliarden. In einer Medienmitteilung zeigt sich Konzernchef Sergio Ermotti dennoch optimistisch. Die UBS habe entscheidende Fortschritte bei der Umsetzung ihrer Strategie erzielt und sei aus einer Position der Stärke ins Jahr 2013 gestartet, so Ermotti. 2011 hatte die Grossbank noch einen Jahresgewinn von 4,2 Milliarden vermelden können. Die Zahlen der Credit Suisse werden am Donnerstag erwartet.
Stark rote Investmentbank
Den grössten Verlustposten des abgelaufenen Quartals verbucht mit 2,4 Milliarden Franken das Corporate Center der UBS. In diese Geschäftseinheit fallen unter anderem die Bussen und Rückstellungen im Zusammenhang mit der Libor-Zinsmanipulationsaffäre. Rote Zahlen schreibt auch die Investmentbank: Mit einem Vorsteuerverlust von 558 Millionen Franken fällt die Summe allerdings leicht geringer aus, als Analysten im Vorfeld geschätzt hatten. Im dritten Quartal 2012 hatte die Investmentbank wegen Abschreibungen über drei Milliarden Franken einen Verlust von 2,9 Milliarden Franken verursacht.
Bereinigt um Sonderfaktoren rutschte die Investmentsparte über die letzten drei Monate des Jahres in die Verlustzone. Dies, nachdem sie im Vorquartal noch einen bereinigten Vorsteuergewinn von 192 Millionen Franken hatte schreiben können. Das Ergebnis des vierten Quartals wird mit minus 333 Millionen Franken beziffert. Laut der UBS ist dafür die vor drei Monaten angekündigte Strategieänderung verantwortlich. Die Bank plant, Geschäftsaktivitäten im Fixed-Income-Bereich wegen der hohen Kapitalanforderungen aufzugeben.
Boni an Kapitalausstattung geknüpft
Über die Gesamtbank gesehen beträgt die Kernkapitalquote der UBS nach Basel III per Ende 2012 neu 9,8 Prozent, was einer Zunahme um 0,6 Prozentpunkte innerhalb der letzten drei Monate entspricht. Trotz der negativen Jahresrechnung beantragt die UBS für 2012 eine Dividendenerhöhung auf 15 Rappen je Aktie. Im Vergleich zum Vorjahr, wo 10 Rappen pro Aktie ausgeschüttet wurden, entspricht dies einer Erhöhung um 50 Prozent. Mit der Steigerung will die UBS ein «Zeichen ihrer Stärke und anhaltenden Zuversicht» setzen, wie die Bank in der Mitteilung von heute Morgen schreibt.
Weniger Geld erhalten dagegen die Angestellten der Bank. Laut der UBS wurde die Gesamtsumme der leistungsabhängigen Vergütung gegenüber dem Vorjahr um 7 Prozent gekürzt. Dies entspreche dem tiefsten Stand seit Beginn der Finanzkrise, so die Grossbank. Das überarbeitete Bonussystem der UBS weise zudem geringere Baranteile sowie eine längere Aufschubdauer auf. Neu verfalle auch ein Teil des Bonus, wenn die Kapitalquote der Bank einen Schwellenwert von 7 Prozent unterschreitet.
Geldabflüsse aus Westeuropa
Nebst Bussen und Restrukturierungskosten machten der Grossbank im abgelaufenen Jahr auch sinkende Zinserträge und geringere Kundenaktivitäten zu schaffen. So vermochte die Vermögensverwaltung der UBS im vierten Quartal nur wenig zu überzeugen. Das Vorsteuerergebnis der Sparte Wealth Management beläuft sich auf 398 Millionen Franken, was einem Rückgang von 32 Prozent gegenüber dem Vorquartal entspricht. Die Bruttomarge verringerte sich um 4 Basispunkte auf 85 Basispunkte. Der Neugeldzufluss ging im selben Zeitraum von 7,7 auf 2,4 Milliarden Franken zurück. Aus Westeuropa seien Nettoabflüsse zu verzeichnen, so die UBS.
Im US-Vermögensverwaltungsgeschäft fiel der Gewinnrückgang geringer aus. Im Weihnachtsquartal verdiente Wealth Management Americas 216 Millionen US-Dollar, was einer Minderung von rund 7 Prozent gegenüber dem dritten Quartal entspricht. Eine Gewinnzunahme weist dafür das Asset-Management aus: Mit der Verwaltung institutioneller Vermögen verdiente die UBS im abgelaufenen Quartal 149 Millionen Franken vor Steuern. In der Vorperiode waren es 126 Millionen Franken gewesen. Die Marge im Asset-Management ging von 32 auf 34 Basispunkte hoch, schreibt die UBS.
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