Über 30 entführte Schweizer seit 2001
Am Freitag wurde in Pakistan ein Paar aus dem Kanton Bern entführt. Eine Überblick von Geiselnahmen der letzten zehn Jahre zeigt: Bei Schweizer Opfern handelt es sich selten um Touristen.
Entführungen von Schweizer Touristen im Ausland, wie derzeit in Pakistan, sind relativ selten. Viel öfter werden Geschäftsleute, im Ausland lebende Schweizer oder Mitarbeiter von internationalen Organisationen verschleppt.
Die Geiselnahmen von Schweizern im Ausland in den letzten zehn Jahren:
19. Dezember 2010:Ein 50-jähriger Geschäftsmann aus dem Berner Jura wird im mexikanischen Cuernavaca entführt. Obschon die Familie ein Lösegeld von 10'000 Franken zahlt, taucht er nicht wieder auf.
16. Juni 2010: Der 71-jähriger Schweizer Geschäftsmann, der im April im Süden der Philippinen entführt worden war, wird von Soldaten aus der Geiselhaft befreit.
16. April 2010: Nach einer Woche in der Hand von Milizen sind die acht im Kongo entführten Mitarbeiter des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK) wieder frei. Unter ihnen war auch ein Schweizer.
18. März 2010: Der IKRK-Delegierte Gauthier Lefèvre wird in der sudanesischen Krisenregion Darfur nach siebenmonatiger Geiselhaft in der Gewalt von Bewaffneten freigelassen.
24. Januar 2010: Zwei Wochen nach der Entführung befreit die Polizei eine in Kolumbien lebende 32-jährige Schweizerin aus der Hand ihrer Geiselnehmer.
21. Januar 2009: Ein Zürcher Ehepaar wird zusammen mit zwei weiteren Europäern auf einer Ferienreise in Mali von einer Al Qaida-nahen Terrorgruppe entführt. Am 22. April respektive 14. Juli 2009 kommen sie frei.
Mitte Januar 2009: Drei IKRK-Mitarbeiter, eine Philippina, ein Schweizer und ein Italiener werden auf der südphilippinischen Insel Jolo von islamistischen Rebellen der Abu Sayyaf-Gruppe als Geiseln genommen. Sie kommen zwischen April und Mitte Juli 2009 frei.
19. Juli 2008: In Libyen werden die Schweizer Geschäftsleute Max Göldi und Rachid Ramdani von den Behörden festgenommen - offenbar als Vergeltung für die Verhaftung von Hannibal al-Ghadhafi in Genf. Sie kommen erst 2010 frei.
29. Oktober 2007: Ein auf Haiti entführter Schweizer Filmemacher kommt nach einer Woche nach Übergabe eines Lösegelds frei.
21. November 2005: Im Jemen wird ein Deutschschweizer Ehepaar auf einer Ferienreise von Bewaffneten entführt, die Stammesangehörige freipressen wollten. Tags darauf kommen die Geiseln - dank Vermittlung von Stammesführern - wieder frei.
22. April 2004: Ein Schweizer Ehepaar, das im Irak von Unbekannten verschleppt worden war, wird nach zwei Tagen wieder freigelassen. Die Hintergründe bleiben unklar.
18. Aug. 2003: Vier Schweizer Touristen, die ein halbes Jahr zuvor von islamistischen Salafisten in der algerischen Sahara entführt worden waren, werden zusammen mit zehn anderen ausländischen Geiseln in Mali freigelassen.
2. Juli 2003: Der im Südwesten Kolumbiens von FARC-Rebellen entführte Schweizer Entwicklungshelfer Florian Arnold wird dank der Intervention von Paez-Indianern nach zwei Tagen wieder freigelassen.
April 2002: Ein 56-jähriger Schweizer und seine kongolesische Ehefrau werden von Mai-Mai-Rebellen in Ostkongo verschleppt. Sie kommen erst nach über einem Jahr wieder frei.
23. April 2001: Tschetschenen stürmen das Swissôtel in Istanbul. Sie nehmen 120 Geiseln, darunter 12 Schweizer. Die Geiselnahme endet nach rund 10 Stunden.
Die meisten Schweizer Entführungsopfer wurden von ihren Geiselnehmern früher oder später wieder freigelassen. Tragisch endete indes 1979 die (möglicherweise irrtümliche) Verschleppung des Schweizer Geschäftsträgers in San Salvador, Hugo Wey, durch Unbekannte. Er wurde ermordet aufgefunden.
SDA/kpn
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