Überall diese verletzlichen Wesen
Zu Ehren seines 80. Geburtstages ist dem Schweizer Bildhauer Schang Hutter eine grosse Jubiläumsausstellung gewidmet. Begegnung mit einem Künstler, der sein eigenes Lebenswerk besichtigt.
Den Ort kannte er vorher nicht, aber die beiden ehemaligen Montagehallen haben Schang Hutter gleich gefallen. Hier hat es Platz für seine markanten Harlekine mit den spitzen Nasen, dem unergründlichen Grinsen und den extrem dünnen Beinchen; für seine kegelförmigen Figuren ebenso, die turmartig geschichtet sind und von Eisenketten gebündelt werden; aber es hat vor allem auch Platz für drei seiner grossen Arbeiten wie «Der Verletzlichkeit Raum geben» (1992), «Schlachtfeldbühne» (1991) und die acht Meter hohe Skulptur «Himmelsgras» (1994). Hauchdünn wirkende, lindengrüne Figuren drängen hinab auf die Erde, ihr ungelebtes Leben einfordernd.