Überfordert, alleingelassen, frustriert
Akuter Lehrermangel herrscht nicht zuletzt, weil immer mehr Pädagogen ihrem Beruf den Rücken kehren. Eine ehemalige Primarlehrerin begründet ihren Ausstieg.

Nach zwei Jahren als Vollzeitlehrerin war Claudia Schneider ausgebrannt. Sie gab ihre Stelle als Mittelstufenlehrerin in Bremgarten auf und arbeitete mit reduziertem Pensum in einer Zürcher Vorortsgemeinde. Daneben begann sie ein Studium, um sich etwas Luft zu verschaffen. «Als junge Lehrerin, die frisch aus der Ausbildung kommt, ist man steter Überforderung ausgesetzt», erzählt Schneider. Man starte mit frischen Ideen und viel Motivation ins Berufsleben und werde sogleich gebremst: Zahlreiche Zusatzämter, Projekte und vor allem die Elternarbeit blockierten die junge Lehrerin. «Das Unterrichten, also die Kernkompetenz, rückt völlig in den Hintergrund.»