Uetlibergbahn: Umbau kommt nur schleppend voran
Die SZU erhöht im kommenden Jahr die Perrons an der Spitalhaltestelle Triemli – mit vier Jahren Verspätung. Im Hauptbahnhof gibt es vorerst nur kleine Verbesserungen.

Eigentlich hatte die Sihltal-Zürich-Uetliberg-Bahn den Umbau der Station Triemli schon viel früher versprochen. Im Sommer 2013 hiess es, die Anpassung an die Richtlinien des Bundesamtes für Verkehr (BAV) für Barrierefreiheit sei 2014 vorgesehen. Sichtbar verändert hat sich an der Spitalhaltestelle in den drei Jahren nichts, obwohl diese von Pendlern, Patienten vom nahen Stadtspital Triemli und Ausflüglern relativ stark genutzt wird.
Im nächsten Jahr hat das Warten aber ein Ende. Die Bauarbeiten für einen ebenerdigen Einstieg werden definitiv in Angriff genommen: Das Projekt ist im kantonalen Amtsblatt ausgeschrieben. Marco Graf, SZU-Mediensprecher, begründet die Verzögerung mit neuen Richtlinien des BAV, «Wir mussten das Projekt nochmals komplett überarbeiten.» Gemäss Behindertengleichstellungsgesetz muss der gesamte öffentliche Verkehr bis Ende 2023 den Bedürfnissen von behinderten und altersbedingt eingeschränkten Reisenden entsprechen.
Zwischen Frühjahr und Herbst 2018 werden an der Haltestelle Triemli die Perrons erhöht und auf das neue Rollmaterial angepasst. Sie werden auf 110 Meter verlängert und auf 3 Meter verbreitert. Diese Grösse entspricht der prognostizierten Zunahme der Personenfrequenz bis 2030. An beiden Perron-Enden entstehen rollstuhlgängige Rampen. Auf einer Länge von 54 Metern wird ein Perrondach gebaut, das begrünt wird.
Künftig werden die Züge an der Haltestelle nicht mehr kreuzen. Die zweigleisige Anlage wird zu einer 1-Spur-Haltestelle rückgebaut. Der Mittelperron und das Nebengleis werden abgebrochen. Der Betrieb der Uetlibergbahn wird dadurch nicht eingeschränkt werden.
Erste Neuerung im Hauptbahnhof
Es stockt aber noch an anderen Orten auf der SZU-Strecke. Bereits vor einem Jahr wollte die SZU an den Perronkanten im Hauptbahnhof weisse, taktile Leitlinien anbringen. Sie fehlen bis heute. Ohne diese finden sich Blinde im unterirdischen Bahnhof Löwenstrasse kaum zurecht. Es gibt zwar eine acht Zentimeter breite Markierung an der Gleiskante, aber diese ist schwierig zu ertasten und zudem sehr nahe an der Perronkante. Mediensprecher Graf sagt: «Das BAV hat diesen Oktober einen neuen Leitfaden herausgegeben. Wir haben bis dann mit der Planung der taktilen Leitlinien zugewartet.» Im ersten Halbjahr 2018 sollen diese nun ebenfalls gebaut werden.
Bis der Einstieg im Hauptbahnhof ebenerdig ist, wird es noch eine Weile dauern. Die Anpassungen erfolgen gemäss SZU 2022 bis 2023. Behindertengerecht umgebaut wurden bisher erst zwei von sieben Stationen, Binz und Schweighof.
Ab 2022 wirds besser
Zuletzt wartet auch die Haltestelle Friesenberg auf den Umbau und die Versetzung, sodass an der Station die Züge kreuzen könnten. Das hätte einen erheblichen Einfluss auf die Pünktlichkeit der Uetlibergbahn, da sich derzeit die Züge auf den einspurigen Streckenabschnitten gegenseitig abwarten müssen.
Eine Taskforce hat die Gründe für die Unpünktlichkeit im letzten Jahr erarbeitet und einen Massnahmekatalog zur Verbesserung zusammengestellt. Demnach sind die Verspätungen vor allem auf die höhere Passagierzahl zurückzuführen. Seit der Jahrtausendwende ist diese auf beiden SZU-Linien um 70 Prozent gewachsen. Damit haben sich aber die Ein- und Ausstiegszeiten an den Haltestellen verlängert, weshalb der eng getaktete Fahrplan gerade zu Stosszeiten nicht mehr eingehalten werden kann.
Die SZU vertrösten vorerst auf das Jahr 2022. Dann wird der Wechsel der die Stromspannung der Uetlibergbahn von Gleich- auf Wechselstrom vollzogen, ein zusätzlicher Spurwechsel gebaut und neues Rollmaterial für eine flexiblere Nutzung angeschafft.
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