Um 4 Uhr klickte bei der schwangeren Eritreerin die Tür
Sie war im achten Monat und laut Ärzten «transportunfähig». Trotzdem wurde die 21-Jährige aus Adliswil ausgeschafft. Was ist hier geschehen?

Morgens um vier klickt in einer Wohnbaracke in der Notunterkunft (NUK) Adliswil die Tür. 7 bis 8 Polizisten verschaffen sich Zutritt zum Schlafzimmer von Frau A.* und ihrer einjährigen Tochter. Die 21-Jährige, die im achten Monat schwanger ist, schreckt aus dem Schlaf. Zeit, um die Kleider ihrer Tochter einzupacken, bleibt keine. Frau A. wird gefesselt und weggebracht. Ihre kleine Tochter sieht die junge Frau erst sechs Stunden später wieder, auf einem Sonderflug nach Rom. Neben den beiden sind mehrere Polizisten und eine andere Frau mit drei Kindern an Bord; sie weinen. Weder der Vater der Kinder – er lebt in der Schweiz als anerkannter Flüchtling mit F-Bewilligung – noch ihre Schwester, die ebenfalls als Flüchtling im Kanton Zürich lebt, noch ihre Anwältin werden über Frau A.s Ausschaffung informiert. Das war am vergangenen Mittwoch – 10 Tage vor Weihnachten.