Umweltamt nahm Korruptionshinweise nicht ernst genug
Die Vorgesetzte des beschuldigten Beamten wusste schon früh um Geschenke und Einladungen – griff aber nicht durch.

Das Bundesstrafgericht in Bellinzona befasste sich gestern mit einem Korruptionsfall im Bundesamt für Umwelt (Bafu). Die Bundesanwaltschaft wirft insgesamt sechs Personen vor, an korrupten Machenschaften und illegalen Absprachen bei der Vergabe von rund einem Dutzend IT-Aufträgen beteiligt gewesen zu sein. Im Zentrum stehen der ehemalige externe Projektleiter Patrick R. und der ehemalige Bafu-Sektionsleiter Yves W.* Patrick R. soll für die Vermittlung von Aufträgen des Bafu unrechtmässig Provisionen von 120'000 Franken kassiert haben. Yves W. soll gegen Geschenke, Einladungen und 40'000 Franken in bar Auftragsvergaben gesteuert haben.