Und dann waren 13 Millionen Arbeitsplätze weg
Laut den jüngsten Daten der OECD hat die Zahl der Arbeitslosen seit 2007 dramatisch zugenommen. In den Mitgliedstaaten sind 44 Millionen Menschen ohne Job. Die Aussichten stimmen kaum zuversichtlich.

Die jüngsten Zahlen der OECD zur Arbeitslosigkeit in Europa malen ein düsteres Bild. Laut der Wirtschaftsorganisation sind seit dem Start der Finanzkrise 2007 über 13 Millionen Arbeitsplätze weggefallen. In den 34 Mitgliedsstaaten der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung sind damit zurzeit etwa 44 Millionen Menschen ohne Arbeit, zitiert das Magazin «Der Spiegel» die Studie. Nur gerade Deutschland und Chile haben heute eine niedrigere Arbeitslosenquote als zu Beginn der Krise.
OECD-Generalsekretär Angel Gurría bezeichnet die jüngsten Zahlen gemäss der «Welt» das «menschliche Antlitz der Krise.» Ihre Bekämpfung müsse zur obersten Priorität der Regierungen gehören. Das Hauptproblem sieht die OECD besonders in der Langzeitarbeitslosigkeit. In einigen Ländern hat sich diese seit 2007 verdoppelt; in den Vereinigten Staaten sogar verdreifacht. Ein erheblicher Teil der Arbeitslosen ist demnach mehr als zwölf Monate ohne Anstellung. Besonders in Deutschland ist dieser Anteil mit 47 Prozent sehr hoch.
Weiter gibt die Organisation bekannt, dass auch faire und hochwertige Jobs immer seltener werden. Vor allem junge Leute seien von diesem Phänomen betroffen. «Mehr und mehr Menschen erhalten nur noch befristete Verträge», schreibt die OECD dazu. Die Jobs auf Zeit seien oftmals nicht mehr das Sprungbrett für eine Festanstellung, sondern eher der Weg in eine Sackgasse.
Junge besonders betroffen
Generell leiden in den OECD-Ländern besonders junge Menschen unter dem Einbruch der Arbeitsmärkte. Bei der Altersgruppe der 19- bis 24-Jährigen schrumpfte die Zahl der Beschäftigten um zehn Prozent, zitiert der «Spiegel» die Organisation. Ähnlich schlecht sieht die Lage für jene Menschen mit nur geringen Qualifikationen aus.
Gesamthaft betrug die Zahl der jungen Leute ohne Ausbildung oder Job Ende 2010 mehr als 22 Millionen. Als Lösung für diese Problematik fordert die OECD eine verbesserte frühkindliche Bildung, die besonders Kindern aus sozial benachteiligten Familien zugute kommen soll. Ein Unterschied lässt sich auch bezüglich der Geschlechter feststellen: Während die Beschäftigung bei Männern im Schnitt 2,7 Prozent zurückging, waren es bei den Frauen lediglich 0,6 Prozent.
Angesichts der jüngsten globalen Turbulenzen sieht die Vorhersage der Wirtschaftsorganisation denn auch nicht wirklich bessere Zeiten auf die Arbeitsmärkte zukommen. Zwar habe sich die Lage 2010 in manchen Regionen entspannt, doch das aktuell gedrosselte Wirtschaftswachstum habe die kurzzeitig erzielten Gewinne wieder zunichte gemacht.
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