Und plötzlich trat Djokovic auf die Bühne
Was zum Start des Australian Open als normale Info-Veranstaltung begann, endete mit einer Überraschung.

Eigentlich hatten die Veranstalter des Australian Open rund 150 Tennisprofis über die weitere Zukunft des Turniers informieren wollen. Und die sieht aus Sicht der Spieler eigentlich recht rosig aus. Über die nächsten fünf bis sechs Jahre soll das Preisgeld von 42 auf rund 76 Millionen Franken angehoben werden.
Doch das ist nicht genug für Novak Djokovic. Wie die «Daily Mail» berichtet, trat die ehemalige Weltnummer 1 nach der Präsentation auf die Bühne und bat alle Nicht-Spieler, den Saal zu verlassen. Nachdem die Turnierorganisatoren, Manager und Trainer draussen waren, rief Djokovic zum Kampf für noch höhere Prämien auf.
Federer soll kein Gewerkschaftsfreund sein
Der Serbe mag in seiner Karriere bislang knapp 110 Millionen Franken auf den Tenniscourts dieser Welt verdient haben und diese im Steuerparadies Monaco parkieren. Trotzdem ist er der Meinung, dass die Spieler noch mehr vom Tennis-Kuchen abhaben müssten. Djokovic bat einen australischen Juristen auf die Bühne, der die rechtlichen Grundlagen für die Gründung einer Spielergewerkschaft skizzierte. Stimmt, was die «Daily Mail» berichtet, dann unterstützt Roger Federer die Pläne für eine neue Gewerkschaft nicht.
Bislang wird die Männer-Tour von der Association of Tennis Professionals (ATP) organisiert, deren Leitung sich Turnierdirektoren und Spielervertreter teilen. Die vier Grand-Slam-Turniere in Melbourne, Paris, Wimbledon und New York werden nicht von der ATP durchgeführt, haben aber ihre Preisgelder in den letzten Jahren markant angehoben.
Kevin Anderson, Vizepräsident des ATP-Spielerrats, versuchte nach seiner Startrundenniederlage gegen Kyle Edmund die Wogen etwas zu glätten. «Es war eine Diskussion, mehr nicht», sagte der Südafrikaner.
Geld für die hinteren Regionen der Rangliste
Laut Anderson geht es Djokovic auch nicht unbedingt darum, dass die Spitzenspieler noch mehr Geld erhalten. Es sollen auch die Spieler auf den hinteren Rängen der Weltrangliste profitieren: «Ich denke, es ist wirklich nett von den Jungs an der Spitze, dass sie nicht einfach schauen, dass sie noch mehr Geld für sich selbst herauspressen können. Es gab in den letzten Jahren schon grosse Verbesserungen. Jetzt kannst du gut leben, wenn du in den Top 100 bist. Diese Grenze möchten wir bis zur Nummer 150 oder 200 verschieben.»
Es ist nicht das erste Mal, dass die Tennisprofis ihre Muskeln spielen lassen. 2012 etwa wurde ernsthaft über einen Boykott der Grand-Slam-Turniere gesprochen. Danach erhöhte etwa Wimbledon seine Preisgelder gleich um 40 Prozent.
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