ZSC-Sieg in LangnauUnd plötzlich wird es doch noch eng
Eigentlich haben die ZSC Lions in Langnau 60 Minuten lang alles im Griff. Doch wilde Schlussminuten lassen sie plötzlich zittern um den am Ende verdienten 4:2-Sieg.

Als zehn Minuten vor Schluss Juho Lammikko einen perfekten Zürcher Konter nach schöner Vorarbeit Denis Hollensteins nicht minder gekonnt mit einem trockenen Schuss unter die Latte vollendete, war sie vermeintlich endlich da: Die Entscheidung aus ZSC-Sicht. Nach dem Treffer zum 1:3 sollte es keine Zweifel mehr über den Ausgang des Spiels geben. Und eigentlich brachten die Lions den Vorsprung problemlos ins Ziel.
Doch dann zeigte sich einmal mehr, wie unberechenbar Eishockey sein kann. Dass die SCL Tigers gut drei Minuten vor Schluss den Goalie mit einem Feldspieler ersetzten, war alleine noch kein Aufreger. Dann aber überschlugen sich die Ereignisse.
Lucas Wallmark schoss aufs leere Langnauer Tor, traf aber den Pfosten, keine 30 Sekunden später verkürzten die Emmentaler zum 2:3. Und kaum hatten sie den Goalie wieder vom Feld genommen, liess nun Cody Eakin die Torumrandung erklingen. Statt 3:3 lautete das Resultat dann aber doch 2:4, Lammikko erzielte seinen zweiten Treffer ins leere Tor – dabei blieb es.
Unerwartete Dramatik
Es passte nicht wirklich zum Spiel, dass die ZSC Lions so lange und so sehr um den Sieg zittern mussten. Die Mannschaft Rikard Grönborgs hatte grösstenteils alles im Griff und spielte die individuell grössere Klasse von Anfang an aus. Das schön heraus kombinierte 1:0 Alexandre Texiers nach 13 Minuten kam mit Ankündigung.
Zwar folgte nun die einzige passive Phase des ZSC, doch dass die Zürcher mit einem Remis in die erste Pause mussten, hatte auch viel mit Zufall zu tun: Pascal Berger erzielte im 30. Spiel seinen ersten Saisontreffer für Langnau, es war aber ein Billard-Tor mit Schuss, Ablenker, Banden-Abpraller und Schlittschuhe von ZSC-Goalie Ludovic Waeber, die alles eine Rolle spielten.

Ganz kurz verloren die ZSC Lions nur die Kontrolle. Zu Beginn des Mitteldrittels hätte Langnau im Powerplay in Führung gehen können, in Minute 25 lagen aber bereits wieder die Zürcher in Führung nach Reto Schäppis Nachschuss-Tor.
Es folgten die besten ZSC-Minuten mit fast ständiger Scheibenkontrolle und Daueraufenthalt in der Langnauer Zone – diesmal liessen sie nach der Führung nicht locker. Die Emmentaler mussten den 1:2-Rückstand förmlich in die Pause retten.
Und abgesehen von einem einzigen heiklen Moment in einem frühen Boxplay liess der ZSC auch im Schlussdrittel kaum etwas zu. Für die SCL Tigers, die auch via Kampf keinen Weg ins Spiel fanden, wurde der Abend Minute um Minute frustrierender. Und dennoch: Wer weiss, wie dieses Spiel ausgegangen wäre, hätte Eakin ganz am Ende ausgeglichen?
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