«Unerlaubte Werbung mit Unterstützung des Bundes?»
1100 Jugendliche und Kinder in Winterthur haben diese Tage verwirrende Post erhalten. In einem offiziellen Couvert des Bundes steckte Abstimmungspropaganda gegen die Waffeninitiative.
Ein Schweizer Wappen war auf das Couvert gedruckt, das bei rund 1100 Haushalten in Winterthur in den letzten Tagen ins Haus flatterte. Adressiert war der Umschlag jeweils an die Kinder im Haus, enthalten hat er eine Einladung für einen Jugendgewehrkurs des Militärschiessvereins Winterthur.
Gleichzeitig enthielt der Brief mit offiziellem Anstrich jedoch einen Abstimmungsprospekt gegen die «nutzlose Waffeninitiative», wie der Landbote heute Dienstag schreibt. Weil staatliche Stellen keine politische Propaganda machen dürfen, wurde die Mutter einer 12-jährigen Empfängerin stutzig: «Machen die Schützen mit Unterstützung des Bundes unerlaubte Werbung?», wird sie zitiert.
Der Militärschiessverein, die die Briefe verschickt hat, ist sich keiner Schuld bewusst. Die Jungschützenleiterin habe die Couverts «von einem Kollegen bekommen, der beim Militär arbeitet». Die Propaganda richte sich mit einem separaten Brief an die Eltern. Dem widerspricht Maurice Besson, Leiter des Bereichs Jugend + Sport (J+S) bei der Fachstelle Sport des Kantons Zürich. «Die offiziellen Couverts der Eidgenossenschaft gibt es in diesem Zusammenhang seit Jahren nicht mehr.» Dass gleich noch politische Propaganda gemacht wird, hält Besson für «deplatziert».
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