Ungarns Roma flüchten vor der rechtsextremen Gewalt
Nach einer nächtlichen Strassenschlacht in Gyöngyöspata wollen die Roma in den USA Asyl suchen. Und der Führer der Skinheads kandidiert für das Bürgermeisteramt.

Gyözö Bada hat eine blutende Wunde auf der Stirn. Sie stammt von einem Gummiknüppel, mit dem der 14-jährige Rom am Dienstagabend geschlagen wurde. Seine Verwandte Klaudia Farkas erzählt, wie der Junge mit seinen Freunden am Strassenrand sass, wie sie von den Angehörigen einer rechtsextremen Miliz angegriffen wurden. In einer anderen Strasse soll eine Roma-Familie von Glatzköpfen in Tarnuniformen erst beschimpft und dann mit Steinen beworfen worden sein. Die ungarischen Medien berichteten von «offenen Kämpfen zwischen Roma und Neonazis» im Dorf Gyöngyöspata mit mindestens fünf Verletzten.