Unia: Arbeiter sollen nicht für starken Franken zahlen müssen
Die Franken-Stärke weckt offensichtlich die Kreativität einiger Arbeitgeber: Sie versuchen, das Problem auf die Angestellten abzuschieben - nicht immer legal.
Renzo Ambrosetti, Co-Präsident der Gewerkschaft Unia, spricht von einer «neuen Variante des Lohndumpings», die gegenüber den Beschäftigten mit den ungünstigen Wechselkursen legitimiert werde. Betroffen seien insbesondere Grenzregionen und Arbeitskräfte aus dem grenznahen Ausland. So habe eine Logistik-Firma im solothurnischen Dornach den Lohn von 120 Grenzgängern um sechs Prozent gekürzt, was monatlich 300 Franken und mehr ausmache. Das sei «inakzeptabel» und widerspreche dem Gesamtarbeitsvertrag. Die Unia habe den Arbeitgeberverband informiert und eine Sitzung der zuständigen paritätischen Kommission einberufen, die die Einhaltung des Gesamtarbeitsvertrags überwacht. Ebenfalls mit schlechteren Wechselkursen begründete eine Druckerei in Thayingen SH einen neuen «Lohnauszahlungsmodus», wie Ambrosetti sagte. Demnach wird der Lohn seit Anfang August in Euro ausbezahlt, und zur Umrechnung werde ein «völlig willkürlicher» Kurs herangezogen. Das Unternehmen streiche damit derzeit einen Umrechnungsgewinn von etwa 10 Prozent des geschuldeten Lohns ein. In der Uhrenindustrie, die über keinen allgemeinverbindlichen Gesamtarbeitsvertrag verfüge und besonders viele Grenzgänger beschäftige, sei der Medianlohn dieses Jahr bereits um über ein Prozent gesunken - ein Rückgang wie seit 15 Jahren nicht mehr. Auch das sei ein Indiz dafür, dass sich das Problem der Lohndrückerei wegen der Franken-Stärke verschärfe, sagte Ambrosetti.
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