UNO kritisiert: «Für Nordkorea haben die Streitkräfte oberste Priorität»
Die UNO wirft Pyongyang schwere Verstösse gegen die Menschenrechte vor. Zudem haben 60 Prozent der Bevölkerung des asiatischen Landes nicht genug zu essen. Die Regierung um Kim Jong-un weist die Vorwürfe zurück.

Nordkorea verwahrt sich gegen massive Kritik der Vereinten Nationen (UNO) an der Lage der Menschenrechte auf seinem Gebiet. Die UNO hatte der Regierung in Pyongyang in einem Bericht schwere Verstösse gegen die Menschenrechte vorgeworfen.
«Wir sind stolz auf unser ausgezeichnetes System zur Förderung und zum Schutz der Menschenrechte in unserem Land», erklärte Nordkoreas UNO-Botschafter, Kim Song, gestern in New York. Dies schliesse kostenlose Gesundheitsversorgung und Bildung ein, betonte Kim vor dem Menschenrechtsausschuss der UNO-Vollversammlung.
Nicht kooperativ
Er reagierte damit auf einen Bericht der UNO, der der kommunistischen Führung in Pyongyang schwere Verstösse gegen die Menschenrechte vorwirft. Als Beispiel nennt der Bericht zahlreiche Lager für politische Gefangene, in denen Zwangsarbeit, Folter und körperliche Züchtigungen an der Tagesordnung seien.
Ausserdem wird beklagt, dass Nordkorea sich bei der Bestandesaufnahme nicht kooperativ gezeigt habe. Seit dem letzten Bericht im März habe es keinerlei Fortschritte bei der schlimmen Lage der Menschenrechte gegeben.
«Grundlose Anschuldigungen»
«Meine Delegation weist diese grundlosen Anschuldigungen vollständig und kategorisch zurück», erklärte dagegen der nordkoreanische Gesandte Kim. Der Bericht sei das Produkt einer feindlichen Politik der USA und der EU gegenüber Nordkorea.
Nach Schätzungen der UNO werden im abgeschotteten Nordkorea 150'000 bis 200'000 Menschen in Gefangenenlagern festgehalten. Nordkorea ist völlig verarmt und international weitgehend isoliert.
Hilfe für Hungernde gefordert
Für den neuen nordkoreanischen Machthaber Kim Jong-un habe es oberste Priorität, die Streitkräfte zu stärken, sagte der UNO- Sonderberichterstatter über die Menschenrechtssituation in Nordkorea, Marzuki Darusman, im UNO-Menschenrechtsrat in New York. Kim Jong-un müsse stattdessen der Bevölkerung helfen.
Mehr als 60 Prozent der Menschen im Land litten unter einem Mangel an Lebensmitteln. Etwa 16 Millionen der 25 Millionen Nordkoreaner «leiden weiter in unterschiedlicher Schwere an chronischer Ernährungsunsicherheit und Unterernährung», sagte Darusman.
SDA/chk
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