Unser Botschafter des Rock'n'Roll
«Bin i gopfriedstutz e Kiosk». Die Foundation Suisa hat die Mundarlegende Polo Hofer für seine Songtexte ausgezeichnet.
Mundartrocker Polo Hofer erhält für seine Songtexte den diesjährigen Preis der Fondation SUISA. Der Berner habe das Lebensgefühl des Rock'n'Roll für die Deutschschweiz übersetzt, lobt die Institution. Seine Texte seien längst Volksgut und würden Alters- und Gesellschaftsschichten durchdringen, lobt die Stiftung in einer Mitteilung vom Donnerstag. Ohne das Urgestein des Mundartrocks wäre der Stellenwert des schweizerdeutschen Rocksongs nicht dort, wo er heute sei.
«Menschen, die mit Jahrgängen nach 1970 in der Deutschschweiz aufgewachsen sind, dürften Mühe haben, sich ihre Schulzeit, ihre Jugend und das Leben in der Schweiz an sich vorzustellen ohne Polo Hofer und seine Songs und Texte», schreibt Hofers Musikerkollege Christoph Trummer in einem Blog der Stiftung.
«Bin i gopfriedstutz e Kiosk» oder «Bim Sytesprung im Minimum e Gummi drum», sind längst zu Bonmots der Alltagssprache geworden.
Mit seinen Übersetzungen, etwa von Tom Waits «Jersey Girl», das zum «Meitschi vom Wyssebüehl» wurde, verstand es Hofer auch meisterlich, das Lebensgefühl der Rock'n'Roll- und Popkultur der Deutschschweiz zu vermitteln.
Die Jury würdigte insbesondere die Beharrlichkeit, mit der Hofer seit 50 Jahren seiner Arbeit nachgeht. Auch mit 72 und trotz gesundheitlicher Rückschläge sei Polo Hofers Passion fürs Texten und Musikmachen ungebrochen.
Die Fondation SUISA vergibt ihre Anerkennungspreise an Urheberinnen und Urheber sowie Verlegerinnen und Verleger, die mit ihrem Schaffen zur Bereicherung des kulturellen Erbes des Landes beitragen. Der Preis ist mit 25'000 Franken dotiert.
Polo Hofer lebt am Thunersee. Der 72-jährige ist an Lungenkrebs erkrankt. Die Krankheit halte sich derzeit still, sagte Hofer Mitte Mai in einem Interview mit der «Berner Zeitung».
Er arbeite an einem neuen Album «Another Side of Polo Hofer», verriet der Künstler. Dabei handle es sich aber nicht um neue Aufnahmen, denn singen könne er nicht mehr.
SDA/kpn
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