«Unser Vorschlag hat das Potenzial für einen Durchbruch»
Der Iran hat sich bei den Atomgesprächen in Genf kooperativ gegeben. EU-Vermittlerin Ashton wiederum lobt die Entwicklung der Verhandlungen. Details zu Teherans Vorschlägen hält man aber zurück.
Die EU hat die ersten Atomgespräche zwischen dem Iran, den UN-Vetomächten und Deutschland seit dem Amtsantritt des neuen Präsidenten Hassan Rohani als Erfolg gelobt. Die EU-Aussenbeauftragte Catherine Ashton bezeichnete sie in einer Pressekonferenz am Mittwoch in Genf als «sehr wichtig, substanziell und vorwärtsgewandt». Der iranische Aussenminister Mohammed Jawad Sarif sprach von einer «neuen Phase», die das Ende eines von Spannungen beherrschten Jahrzehnts einläuten könne. Die nächste Verhandlungsrunde soll am 7. und 8. November ebenfalls in Genf folgen.
Es sei ein «sehr intensives und sehr wichtiges Treffen» gewesen, sagte Ashton. Sarif fügte hinzu, es sei eine «sehr ernste Phase der Verhandlungen» erreicht worden. Details über den Inhalt der Gespräche waren zunächst jedoch kaum bekannt.
Drei-Stufen-Plan von Teheran
Die iranische Führung hatte am Dienstag ein Angebot mit Zugeständnissen im Atomstreit unterbreitet. Danach ist der Iran bereit, sowohl die Urananreicherung als auch die Zahl der Zentrifugen für diese Anreicherung zu reduzieren, wie aus Teilnehmerkreisen verlautete. Damit wären zwei zentrale Forderungen der internationalen Gemeinschaft erfüllt. Eine Umsetzung des Plans würde zwischen einem halben und einem ganzen Jahr dauern, sagte ein iranischer Vertreter.
Der Plan sei in drei Stufen unterteilt, hiess es von iranischer Verhandlungsseite. Offiziell wurde dazu aber bislang nichts bekannt. Doch zusätzlich zu dem durchgesickerten Angebot deutete auch ein privates Treffen zwischen dem stellvertretenden iranischen Aussenminister Abbas Araghchi und der US-Chefverhandlerin Wendy Sherman darauf hin, dass sich der Ton im Vergleich zu vorangegangenen Treffen verbessert hatte.
Sarif hatte am Dienstag einen rund einstündigen Vortrag mit einer Powerpoint-Präsentation gehalten. Der Titel: «Ein Ende der unnötigen Krise und ein Anfang für neue Horizonte.»
«Potenzial für einen Durchbruch»
«Wir glauben, unser Vorschlag hat das Potenzial für einen Durchbruch», sagte sein Vize Araghchi und fügte hinzu: «Wir wollen nicht länger im Dunkeln tappen und in Unsicherheit leben und an der Zukunft zweifeln.» Teheran hofft, mit Zugeständnissen die Aufhebung der internationalen Sanktionen zu erreichen, die die Wirtschaft des Landes schwer in Mitleidenschaft gezogen haben.
Die USA und ihre Verbündeten unterstellen der Regierung in Teheran, den Bau von Nuklearwaffen anzustreben. Der Iran versichert hingegen, sein Atomprogramm diene ausschliesslich friedlichen Zwecken.
SDA/kpn
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