«Unsere Gespenster sind höflich»
Die Kunsthisorikerin Kristiana Eppenberger führt in der Eröffnungsnacht durchs Landesmuseum.

Sie führen in der Eröffnungsnacht ab 23 Uhr stündlich durchs Museum - rechnen Sie tatsächlich mit Interessierten bis morgens um 3 Uhr?
Auf jeden Fall. Nachts darf man normalerweise ja nicht ins Museum. Ausserdem sind wir auf diesen Führungen im Dunkeln und mit Taschenlampen unterwegs. Das ermöglicht einen ganz neuen Blick auf die Objekte, man ist fokussierter und wird nicht durch andere Ausstellungsobjekte abgelenkt.
Um diese Zeit ist doch hauptsächlich Partyvolk unterwegs. Gut möglich, dass sich der eine oder die andere zu einem Nickerchen auf eine Museumsbank legt.
Unsere Nachtführungen sind so spannend, dass niemand einzuschlafen droht. Zudem haben wir in dieser Nacht Massagen im Angebot, die die Müdigkeit schnell vertreiben. Ausserdem: So bequem sind unsere Besucherbänke dann doch nicht!
Was bietet eine Nachtführung, was man ausgeschlafen am Tag nicht auch erleben kann?
Im Strahl der Taschenlampe achtet man plötzlich auf Details, die sonst gern übersehen werden. Die Augen einer Statue beginnen zu glänzen, während sie im Tageslicht nur geradeaus schauen. Zudem ist die Sammlungsabteilung in dieser Nacht nur für die Teilnehmer der Führung zugänglich. Im Dunkeln in einer kleinen Gruppe durchs Museum zu gehen, ist ein spezielles Erlebnis. Kein Lärm, in Zwiesprache mit den Objekten, die man sonst mit einer Masse an Besuchern teilen muss.
Das schlossartige Museum besitzt nachts schon etwas Gruselfaktor – ist auf der Führung mit einem Museumsgespenst zu rechnen?
Natürlich gibt es Gespenster im Landesmuseum, aber unserer Erfahrung nach sind sie alle ungefährlich und überdies höflich.
Nachtführungen (Dauer 45 min.): So 31.7., 23 Uhr (E); 24 Uhr (D); Mo 1.8., 1/2/3 Uhr (alle D). Treffpunkt Foyer
Vom So 31.7., 18 Uhr, an hat man 26 Stunden lang durchgehend Gelegenheit, den Landesmuseum-Erweiterungsbau mit der neuen Dauerausstellung «Archäologie Schweiz» (ca. 1400 Exponate zu Pfahlbauern, Kelten, Römern, Alemannen), der ersten Wechselausstellung «Europa in der Renaissance» (siehe Spalte rechts) sowie dem neuen Studienzentrum zu erkunden. Das Rahmenprogramm bietet Führungen, Diskussionen, Gastronomie, ein Kino mit Schweizer Filmklassikern, Konzerte, Tanzkurse, Schwingen, Yoga, Massagen, Armbrustschiessen, Kutschenfahrten sowie ein Kinderprogramm. Freier Eintritt.
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