Gazpacho statt GestapoUS-Abgeordnete verwechselt Vernichtungsapparat der Nazis mit Gemüsesuppe
Bei einem Auftritt am Dienstagabend beim sehr konservativen US-Sender One America News kritisierte die Republikanerin aus dem Bundesstaat Georgia «die Gazpacho-Polizei von Nancy Pelosi, die Kongressabgeordnete ausspioniert».
Gemüsesuppe statt Nazi-Methoden: Ein Versprecher hat der umstrittenen US-Abgeordneten Marjorie Taylor Greene viel Spott eingebracht. Sie wollte dabei offensichtlich auf die Gestapo anspielen, verwechselte das Wort jedoch mit der kalt servierten Gemüsesuppe aus Spanien.
Pelosi ist die demokratische Vorsitzende des Repräsentantenhauses und Hassfigur von vielen Konservativen, die ihr unter anderem den Parlamentsausschuss zur Untersuchung der Erstürmung des Capitols durch Anhänger des früheren US-Präsidenten Donald Trump im Januar 2021 übel nehmen.
Auf den Versprecher hin, bot der bekannte spanische Koch José Andrés Greene an, in einem seiner Restaurants in Washington eine Portion echte Gazpacho zu probieren.
«Keine Suppe für diejenigen, die illegal Kongressmitglieder ausspionieren»
Greene versuchte sich am Mittwoch in Selbstironie. Auf Twitter schrieb sie: «Keine Suppe für diejenigen, die illegal Kongressmitglieder ausspionieren, sondern sie werden ins Gulasch geworfen». Der Verweis auf die ungarische Fleischsuppe war offenbar eine Anspielung auf eine weitere Äusserung aus ihrem missglückten TV-Auftritt, in dem sie den Demokraten vorwarf, die Angreifer auf das Capitol ins «Gulag» zu stecken.
Greene, die Trump bei seinen Wahlbetrugsbehauptungen unterstützt und den Angriff aufs Capitol herunterspielt, ist für die Verbreitung von Verschwörungstheorien berüchtigt. Unter anderem hatte sie den Impfpass in der Pandemie mit dem gelben Judenstern verglichen – auch in Deutschland ein beliebter Vergleich unter Impfverweigerern. Ebenso unterstützte sie Online-Aufrufe zur Hinrichtung bekannter demokratischer Politiker wie Pelosi.
AFP/sys
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