US-Börsen sacken ab
Über 500 Punkte verlor der Dow Jones in New York. Heftig unter Druck geriet auch die Apple-Aktie.

Die Furcht vor einem Handelskrieg zog auch die US-Börsen zum Wochenauftakt in die Tiefe. Anleger befürchteten eine weitere Eskalation in dem Handelskonflikt zwischen den beiden weltweit führenden Volkswirtschaften.
Der Dow-Jones-Index der Standardwerte schloss 2,4 Prozent tiefer auf 25.324 Punkten. Der breiter gefasste S&P-500 sank 2,4 Prozent auf 2811 Zähler. Der Index der Technologiebörse Nasdaq verringerte sich sogar um 3,4 Prozent auf 7647 Punkte. «Jede Zollerhöhung ist eine Belastung für die weltweite Wirtschaft, und wenn es die Wirtschaft belastet, belastet es die Firmengewinne, und deswegen werden die Aktienmärkte reagieren», sagte Art Hogan, Chefstratege bei National Securities.
Unter Druck waren Firmen, die besonders viel Geschäft im Ausland machen. So gaben Papiere des Flugzeugherstellers Boeing 4,9 Prozent nach, der Baumaschinen-Gigant Caterpillar verlor 4,6 Prozent. Auch Technologiewerte wie Apple, Intel oder Qualcomm gerieten unter Druck.
Uber fällt weiter zurück
Börsenneuling Uber fiel in der Gunst der Anleger weiter zurück. Die Aktien des Fahrdienstvermittlers verloren knapp elf Prozent. Bereits am ersten Handelstag am Freitag waren Anleger auf die Bremse getreten – die Uber-Aktien schlossen bei 41,57 Dollar, Ausgabekurs war 45 Dollar. Die Anteilsscheine des kleineren Konkurrenten Lyft brachen fast sechs Prozent ein.
Die in den USA notierten Teva-Aktien verloren fast 15 Prozent. 44 US-Bundesstaaten hatte Klage gegen zahlreiche Pharmafirmen wegen unerlaubter Preisabsprachen von Pharmafirmen eingereicht, wie die Staatsanwaltschaften am Wochenende mitteilten. Auch die Ratiopharm-Mutter ist betroffen. Das Unternehmen wies die Vorwürfe zurück.
An der New York Stock Exchange wechselten rund eine Milliarde Aktien den Besitzer. 620 Werte legten zu, 2981 gaben nach und 243 blieben unverändert. An der Nasdaq schlossen bei Umsätzen von 2,43 Milliarden Aktien 514 im Plus, 2631 im Minus und 113 unverändert. Die US-Kreditmärkte waren als sicherer Hafen gefragt und legten zu. Die zehnjährigen Staatsanleihen gewannen 14/32 auf 99-23/32. Die Rendite sank auf 2,4050 Prozent. Der 30-jährige Bond rückte um 22/32 auf 100-23/32 vor und rentierte mit 2,8385 Prozent.
Die Furcht vor einem Handelskrieg verschreckte auch Anleger in Europa. Der Dax fiel 1,5 Prozent auf 11.876 Punkte, der EuroStoxx50 büsste 1,2 Prozent auf 3320 Zähler ein. Die Schweizer Börse hat ihre Talfahrt zu Beginn der neuen Handelswoche fortgesetzt. Grund dafür war erneut die Angst vor einer Eskalation des Handelsstreits zwischen China und den USA, die viele Investoren zu Verkäufen bewog. Der Leitindex SMI gab 1,3 Prozent nach auf 9352 Zähler. Zu den Verlierern zählten vor allem Bankaktien und zyklische Werte.
Viele Anleger treibe die Sorge um, dass der Handelsstreit die Wirtschaft in eine Rezession stürzen könnte, sagten Börsianer. Zuvor hatte China angekündigt, ab Juni im Rahmen einer überarbeiteten Liste amerikanischer Waren im Volumen von 60 Milliarden Dollar zusätzliche Zollabgaben zu erheben.
Die Zuspitzung lastete vor allem auf Luxusgüterwerten wie Swatch und Richemont, die rund drei Prozent an Wert verloren. Ebenso gaben Aktien von Firmen mit einem konjunkturabhängigen Geschäftsmodell wie dem Zementkonzern LafargeHolcim und dem Elektrotechnikkonzern ABB mehr als zwei Prozent nach.
Darüber hinaus trennten sich die Anleger von Banktiteln: Die Credit-Suisse-Papiere verloren 3,6 Prozent an Wert, jene der Konkurrentin UBS gut zwei Prozent.
Novartis-Aktien verlieren an Boden
Die Titel von Novartis rutschten 1,7 Prozent ab. Der Pharmakonzern hat Vorwürfe wegen Preisabsprachen in den USA zurückgewiesen. In den USA haben 44 Bundesstaaten Klage gegen 20 Unternehmen eingereicht. Die Firmen sollen mit Absprachen die Preise teilweise um mehr als 1000 Prozent nach oben geschraubt und zudem den Wettbewerb bei Nachahmermedikamenten unterdrückt haben.
Die Aktien von Roche hielten sich mit einem Abschlag von 0,1 Prozent deutlich besser. Das dritte Schwergewicht Nestle gab 0,3 Prozent nach.
Reuters/fal
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