«Kraftvolle spirituelle Erfahrung»US-Pastor verliert seine Gemeinde nach Auftritt als Dragqueen
Craig Duke bezahlt seinen mutigen Schritt mit beruflichen Konsequenzen. Aber er bedauert seine Performance in der TV-Show keineswegs.

Weil er als Frau verkleidet in einer TV-Show aufgetreten ist, darf ein Pastor in den USA seine Gemeinde nicht mehr betreuen. Craig Duke hatte sich für seinen grossen Auftritt in der HBO-Sendung «We’re Here» unter anderem hochhackige Stiefel, eine wallende rosa Perücke und ein pailettenbesetztes Gymnastikkleidchen angezogen. Zudem legte er Lippenstift und pinken Lidschatten an – und um den Hals trug er ein grosses Kreuz.
Es sei «eine unglaublich wundervolle, erfrischende, tiefgehende und kraftvolle spirituelle Erfahrung gewesen», schwärmte der 62-Jährige anschliessend über seinen Auftritt als Dragqueen.
Ganz anders sahen dies seine Vorgesetzten in der Methodistenkirche in Evansville im US-Bundesstaat Indiana. Es habe «unzählige kritische E-Mails und Anrufe» gegeben, deshalb sei Duke von seinen pastoralen Pflichten in der Kirche entbunden und sein Gehalt deutlich reduziert worden. Formell gefeuert wurde Duke den Angaben zufolge aber nicht.
Brücken bauen zur LGBTQ-Gemeinschaft
Das Schicksal des Pastors sorgte für viele Diskussionen und Anteilnahme. Über eine Spendenaktion im Internet kamen am Mittwoch 60’000 Dollar (zirka 55’322 Franken) zusammen. Gemeinsam mit seiner Partnerin Linda veröffentlichte der 62-Jährige eine Erklärung und betonte, dass er seinen Auftritt auf keinen Fall bedauere.
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