Im Nordwesten Pakistans sind bei zwei den USA zugeschriebenen Raketenangriffen zwölf mutmassliche Extremisten getötet worden. Nach Angaben pakistanischer Geheimdienstmitarbeiter schlugen am Samstagmorgen zunächst vier Raketen in ein Haus im Dorf Datta Khel in der Stammesgegend Nordwasiristan ein und töteten acht Personen. Vier weitere Raketen trafen ein anderes Haus in dem Gebiet und kosteten ebenfalls vier Menschen das Leben.

Datta Khel war bereits wiederholt Schauplatz von Angriffen auf Taliban, Al-Kaida-Kämpfer und deren lokale Unterstützer, die beschuldigt werden, NATO- und US-Truppen ins Visier genommen zu haben. Bei den Getöteten vom Samstag soll es sich um Aufständische handeln, die für den Warlord Gul Bahadur arbeiteten.

23 Drohnenangriffe in fünf Wochen

In den vergangenen fünf Wochen haben die USA mindestens 23 Drohnenangriffe auf pakistanischem Gebiet gestartet, eine bislang beispiellose Zahl. Westliche Geheimdienste gehen davon aus, dass einige der von der CIA gesteuerten Attacken darauf abzielten, einen konzertierten Terrorangriff auf europäische Städte zu verhindern. Pakistan hat offiziell wiederholt gegen die Drohnenangriffe protestiert. Allerdings wird auch vermutet, dass Pakistan Geheimdienstinformationen für die Angriffe zur Verfügung stellt.

Unterdessen bekannten sich die pakistanischen Taliban zur Zerstörung mehrerer NATO-Tankfahrzeuge. Die Extremisten hatten am Freitag die Laster im Süden Pakistans angegriffen und in Brand gesteckt. Die Aktion sei eine Vergeltung für den NATO-Hubschrauberangriff, bei dem zuvor drei pakistanische Grenzsoldaten getötet worden waren, sagte ein Taliban-Sprecher. Er kündigte weitere Anschläge auch in den Vereinigten Staaten an. Pakistan müsse alle Nachschubrouten für die NATO schliessen, forderte der Sprecher. Falls das nicht geschehe, werde es weitere Anschläge auf Tankfahrzeuge geben.

dapd/mrs

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