US-Zeitung entschuldigt sich für Kritik an Lincoln – nach 150 Jahren
Besser spät als nie: Das sagten sich wohl auch die Macher der «Harrisburg Patriot-News». Das Blatt bezeichnete 1863 die legendäre Rede von Präsident Abraham Lincoln als «blöd». Jetzt kam der Rückzieher.

Eine US-Zeitung hat in einem ungewöhnlichen Schritt einen Leitartikel zur Rede des ehemaligen Präsidenten Abraham Lincoln zurückgezogen – aber erst 150 Jahre nach der Veröffentlichung.
Die «Harrisburg Patriot-News» entschuldigte sich am Donnerstag dafür, die Ansprache von Lincoln am 19. November 1863 bei der Einweihung eines Soldatenfriedhofs in Gettysburg (Bundesstaat Pennsylvania) als «dummes Geschwätz» abgetan zu haben. Die Rede des damaligen Präsidenten am Schauplatz einer der entscheidendsten Schlachten des Bürgerkriegs gilt heute als eine der besten und wichtigsten in der US-Geschichte.
Die Redaktion der Zeitung könne sich die krasse journalistische Fehleinschätzung von damals nur so erklären, dass sie aus «dem Einfluss der Parteilichkeit oder durch starken Alkoholkonsum» des Reporters herrührte, heisst es in der Entschuldigung, die sprachlich eng an die Lincoln-Rede angelegt ist.
Weiter steht geschrieben: «Die Vorfahren dieser Medieninstitution haben ihrer Leserschaft ein Urteil so fehlerhafter Natur präsentiert, so getüncht mit Anmassung, mit solch einem Mangel an historischer Perspektive, dass es nicht unangetastet in unseren Archiven liegen kann.»
SDA/chk
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