USA prüfen Manipulationen am Goldmarkt
Kommt nach dem Libor- nun der Goldskandal? Die US-Regulierungsbehörde untersucht, ob es in London auch Absprachen zu Gold- und Silberpreisen gegeben hat.

Eine formale Untersuchung wurde zwar noch nicht eingeleitet. Doch die Regulatoren der Commodity Futures Trading Commission (CFTC) werden die Preissetzung am Gold- und Silbermarkt laut einem Bericht des «Wall Street Journal» (WSJ) überprüfen. Die Behörde wolle sich genau anschauen, ob die Preisfindung am Goldmarkt in London transparent sei. Dies berichten laut WSJ «Personen, die mit der Situation vertraut sind».
Der Goldpreis wird von wenigen Bankern festgelegt, die sich zweimal täglich in einer Telefonkonferenz austauschen. Sie vertreten die fünf Banken Barclays, Deutsche Bank, HSBC, Bank of Nova Scotia und Société Générale. Der Wert einer Unze Gold beeinflusst die weltweiten Schmuckpreise sowie die Preise, die Bergbauunternehmen für den Verkauf von Gold verlangen können. Auch die Kurse von entsprechenden Derivaten sind an die Metallpreise gebunden. Auf dem Spotmarkt kostet die Feinunze Gold aktuell 1586 Dollar.
«Nicht annähernd wie der Libor»
Die Untersuchung ist laut WSJ eine Folge des Libor-Zinsmanipulationsskandals, in den zahlreiche Banken verwickelt sind. Die UBS wurde in diesem Zusammenhang zu einer Zahlung von 1,4 Milliarden Franken verdonnert. Die Regulierer haben ihre Prüfungen nun offenbar auch auf andere globale Finanzmarkt-Richtgrössen ausgeweitet. Das Vorgehen der CFTC sei «ein Anzeichen dafür, wie der einst eher unbedeutende Regulierungsapparat im Nachgang der Finanzkrise die Muskeln spielen lässt».
Über mögliche Manipulationen am Gold- und Silbermarkt sei schon lange spekuliert worden, schreibt das WSJ weiter. Ein Sprecher der London Bullion Market Association, die die Standards für den Gold- und Silberhandel in London festlegt, will von Ungereimtheiten jedoch nichts wissen: Die Preisfestsetzung basiere auf Angebot und Nachfrage und sei «komplett transparent», das Vorgehen entspreche «nicht annähernd» jenem des Libor, sagt er gegenüber dem WSJ.
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