USA verfünffachen angeblich Cyber-Streitmacht
Die USA verstärken die Anstrengungen für die digitale Sicherheit. Laut einem Medienbericht will das Pentagon die Zahl der Experten für Cyber-Kriegsführung von 900 auf 4900 erhöhen.

Amerika will im Kampf gegen Attacken im Internet kräftig aufrüsten. Innerhalb der nächsten Jahre will das Pentagon das Personal für Cybersicherheit von 900 auf 4900 erhöhen und damit mehr als verfünffachen. Dies berichtet die «Washington Post» unter Berufung auf Regierungsvertreter. Eine offizielle Bestätigung seitens des US-Militärs gibt es nicht. Das Gesicht hinter dem Projekt ist General Keith B. Alexander, Chef des US-Geheimdiensts NSA.
Geplant ist, die zuständige Behörde, die United States Cyber Command, für das Internetzeitalter aufzurüsten. Unterstützt wird das Vorhaben von US-Verteidigungsminister Leon Panetta. Der Pentagon-Chef hatte bereits vor Monaten gewarnt, das US-Militär sei nur mangelhaft für einen Cyberkrieg gewappnet. Ausschlaggebend für das Projekt sei schliesslich eine Netzattacke gegen das Netzwerk der Ölfirma Saudi Aramco im letzten August gewesen. Dabei wurden 30'000 Computer des Unternehmens mit einem Virus infiziert.
Zu wenige Mitarbeiter
Die militärische Behörde soll künftig in drei Bereichen tätig sein. Die National Mission Forces sollen die Computer und Netzwerke schützen, von denen die nationale Infrastruktur der USA abhängt. Dazu gehören Stromnetze und Kraftwerke. Die Cyber Protection Forces dienen dazu, die Netzwerke des Verteidigungsministeriums und der Streitkräfte zu schützen. Und für die Combat Mission Forces sind Experten tätig, die Streitkräften im Ausland bei der Planung und Durchführung von Angriffseinsätzen zur Seite stehen.
Zurzeit ist noch unklar, wie die Stellenaufstockung umgesetzt werden könnte. Laut dem Bericht fehlt es dem Militär an Mitarbeitern, die für das Projekt ausgebildet werden können. Zudem wird das Projekt kritisch beäugt, weil in der Person Keith B. Alexanders eine enge Verbindung zwischen NSA und Cyber Command besteht. Es sei fraglich, ob die Internetstreitkräfte tatsächlich mit militärischen Aufgaben beauftragt werden, wenn sie so dicht mit dem Geheimdienst verwoben sind.
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