Vasella erhält eine Viertelmillion jährlich
Die Einnahmen von Novartis sind im ersten Halbjahr leicht gestiegen. Die Prognose für 2013 wurde nach oben angepasst. Nun ist auch bekannt, wie viel Daniel Vasella für seine Beratertätigkeit beim Pharmakonzern erhält.

Novartis weist zur Halbzeit seines Geschäftsjahrs ein leichtes Plus bei Umsatz und Gewinn aus. Ermutigt durch das Ergebnis erhöht der Basler Pharmakonzern seine Prognose für 2013. Derweil geht der ehemalige Verwaltungsratspräsident Daniel Vasella nach seinem Rücktritt nun doch nicht leer aus.
Der langjährige Konzernchef und Präsident von Novartis war im Februar zurückgetreten. Seither unterstützt er seinen interimistischen Nachfolger an der Spitze des Verwaltungsrats, Ulrich Lehner. Auch dem künftigen Verwaltungsratspräsidenten Jörg Reinhardt, der sein Amt am 1. August antritt, wird Vasella zur Seite stehen. Für seine Dienste während der «Übergangsphase» bis Ende Oktober bezieht er rund 5 Millionen Franken, wie Novartis mitteilt.
2,7 Millionen Franken erhält Vasella in bar, hinzu kommen 31'724 Aktien, die gegenwärtig einen Marktwert von 2,2 Millionen Franken haben. Ausserdem wird der 59-Jährige ab kommendem Jahr als Berater und Redner an Anlässen für Novartis tätig bleiben. Er erhält pro Beratertag 25'000 Dollar, mindestens aber eine Viertelmillion Dollar pro Jahr bis 2016.
Schliesslich verzichtete er auf die Summe
Im vergangenen Februar hatten Daniel Vasella und Novartis mit einem Konkurrenzverbot für öffentliche Empörung gesorgt: Das Versprechen, während sechs Jahren nicht für andere Pharmaunternehmen zu arbeiten, wollte sich der scheidende Verwaltungsratspräsident mit 72 Millionen Franken entgelten lassen.
Schliesslich verzichtete er auf die Summe. Damit wurde auch das Konkurrenzverbot hinfällig. Die nun abgeschlossenen Vereinbarung ändert nichts daran, dass Vasella künftig wieder für Konkurrenten von Novartis arbeiten darf. Nach seinem Rücktritt verliess Daniel Vasella die Schweiz, er lebt heute in den USA.
Solides Ergebnis
Novartis konnte solide Halbjahreszahlen vorweisen: Die Einnahmen stiegen gegenüber der entsprechenden Vorjahresperiode um 2 Prozent auf 28,50 Milliarden Dollar.
Der operative Gewinn lag kaum verändert bei 5,87 Milliarden Dollar. Unter dem Strich verdiente Novartis in den ersten sechs Monaten 4,97 Milliarden Dollar und damit 1 Prozent mehr als im Vorjahr.
Dabei entwickelte sich die Pharmasparte als wichtigster Geschäftszweig schwächer. Sie steuerte mit 16,0 Milliarden Dollar 1 Prozent weniger Umsatz bei. Das operative Ergebnis sank im zweiten Quartal deutlich, nachdem es im ersten noch gestiegen war. Über das gesamte Halbjahr gesehen ergab sich ein Rückgang von 1 Prozent auf 5,1 Milliarden Dollar.
Konkurrenz durch Generika
Konzernchef Joseph Jimenez führt das Minus insbesondere auf die Konkurrenz durch günstigere Generika-Medikamente zurück. Allein im zweiten Quartal gingen Novartis dadurch bei Produkten, deren Patentschutz abgelaufen ist, rund 700 Millionen Dollar Umsatz durch die Lappen, wie Jimenez an einer Telefonkonferenz ausführte.
Zu Kompensieren versucht der Konzern die Ausfälle mit Produkten, die noch patentgeschützt sind. Jimenez verwies auf steigende Umsätze mit so genannten Wachstumsprodukten. Diese definiert Novartis als Produkte, die 2008 oder später eingeführt wurden oder in den wichtigsten Märkten noch mindestens bis 2017 Patentschutz geniessen.
Jimenez zufrieden
Wachstumsprodukte generierten im ersten Halbjahr Einnahmen von 8,7 Milliarden Dollar und damit 14 Prozent mehr als in der entsprechenden Vorjahresperiode. Im zweiten Quartal legten sie um 13 Prozent an Umsatz zu. «Das zeigt, dass wir fähig sind, unser Portfolio zu verjüngen», erklärte Jimenez, der seit 2010 an der Spitze des Pharmakonzerns steht.
Der US-Amerikaner zeigte sich insgesamt zufrieden mit dem Halbjahresergebnis. Eine Entwicklung in diesem Rahmen erwartet Novartis nun auch für das gesamte Geschäftsjahr. 2013 soll der Umsatz im unteren einstelligen Prozentbereich zulegen. Damit passt der Konzern seine bisherige Prognose nach oben an. Bisher war er von einem Nettoumsatz auf dem Niveau von 2012 ausgegangen.
SDA/mw
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