Verdächtige Eigentore und passives Verteidigen
Erneut wird der italienische Fussball von einem Wettskandal erschüttert. Wie das funktionierte, was dabei zu verdienen war – und wie man trotz des Skandals ein grosses Turnier gewinnt.
Der italienische Fussball hat ja schon viele Skandale erlebt – und überlebt. Dieser aber, der Skandal der «Calcio-Scommesse», der nun bereits im dritten Akt angelangt ist, droht all seine Vorgänger in den Schatten zu stellen. Am Montag hat die Polizei auf Geheiss der Ermittlungsrichter erneut 17 Leute festgenommen: aktive Spieler, ehemalige Profis und Wettpaten. Ihnen allen wird vorgeworfen, sie hätten einer Bande angehört, die in der Saison 2010/2011 im grossen Stil Spiele der höchsten drei Fussballligen manipulierte und Millionen damit verdiente. In jedem geschobenen Match waren jeweils mindestens vier Spieler beider Mannschaften involviert, die mit unmotivierten Fouls im Strafraum, passivem Verteidigen und recht dümmlichen Eigentoren für das gewünschte Resultat sorgten. Pro Spieler schauten da laut den Aussagen von Kronzeugen schon mal 60'000 bis 80'000 Euro heraus. Der Verdacht lautet auf Sportbetrug.