Verdächtige nach Anschlag in Marokko verhaftet
Eine Woche nach dem Anschlag auf ein Touristencafé in Marokko haben die Behörden drei Verdächtige festgenommen. Unter ihnen sei auch der mutmassliche Haupttäter, teilte das Innenministerium in Rabat mit.
Eine Woche nach dem Bombenanschlag auf ein Touristen-Restaurant in Marrakesch mit 16 Todesopfern sind drei Marokkaner festgenommen worden. Wie das marokkanische Innenministerium in Rabat am Donnerstag mitteilte, ist darunter auch der angebliche Hauptverdächtige.
Zur Identitäten der Inhaftierten teilten die Behörden nach Angaben der marokkanischen Nachrichtenagentur MAP zunächst nichts mit. Der Hauptbeschuldigte habe einen radikal-islamischen Hintergrund und gehöre zum Terrornetzwerk al-Qaida.
Er habe zuvor mehrfach versucht mit Terroristen in Tschetschenien und im Irak in Kontakt zu treten, sich dann aber für einen Anschlag in Marokko entschieden. Seine Kenntnisse zur Herstellung des Sprengstoffs habe er im Internet erworben, hiess es.
Zwei Sprengsätze gebaut
Er habe dann zwei Sprengsätze mit Fernzündern gebaut. Das Restaurant «Argana» habe er wegen dessen Beliebtheit bei marokkanischen und ausländischen Touristen ausgewählt.
Hinter dem Blutbad hatten die Ermittler sogleich einen nordafrikanischen Ableger des Terrornetzwerkes al-Qaida vermutet. Die Vorgehensweise der Täter trage die Handschrift dieser Organisation, sagte der Innenminister Taieb Cherkaoui.
Der mit Nägeln gespickte Sprengsatz war nach bisherigen Erkenntnissen ferngezündet worden. Beim Anschlag am 28. April waren mehrere Ausländer getötet worden, unter ihnen ein Tessiner und ein im Tessin lebender Portugiese.
Erst wenige Tagen vor dem Anschlag hatten mutmassliche marokkanische Mitglieder der Terrororganisation «al-Qaida im islamischen Maghreb» (AQMI) in einer Videobotschaft im Internet mit Anschlägen im nordafrikanischen Land gedroht. Als Begründung nannten sie die jahrelange Unterdrückung von Islamisten in Marokko.
dapd/pbe
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