Verkehrte Bankenwelt: Morgan Stanley toppt Goldman Sachs
Ausgerechnet jenes Haus, das lange mit der Krise kämpfen musste, schwingt oben auf. Der Erfolg kommt nicht zufällig.

Die Bilanzsaison der US-Banken endet mit einer dicken Überraschung. Nach dem Gewinneinbruch bei der erfolgsverwöhnten Grossbank Goldman Sachs konnte Morgan Stanley am Mittwoch mit ihren Zahlen am Erzrivalen vorbeiziehen und alle Erwartungen übertreffen.
Morgan Stanley verdiente im zweiten Quartal unter dem Strich 1,6 Milliarden Dollar. Im Vorjahresquartal hatte Morgan Stanley wegen der Rückzahlung von Staatshilfen an die US-Regierung tiefrote Zahlen geschrieben. Im ersten Quartal dieses Jahres schrieb sie aber schon wieder einen Gewinn von 1,4 Milliarden Dollar.
Im vergangenen Quartal profitierte die US-Bank von einer Steuerrückerstattung nach dem Verkauf ihres Privatkundengeschäfts, aber auch von der Zusammenarbeit mit der Citigroup im Investmentbanking. Die Aktie sprang im frühen Handel um satte 8 Prozent hoch.
Strafe schmälert Gewinn für Goldman Sachs
Der Milliardengewinn stand im krassen Gegensatz zu den mageren 453 Millionen Dollar Überschuss, den Goldman Sachs am Vortag präsentiert hatte. Eine Strafe der Börsenaufsicht SEC und die britische Bonussteuer hatten das Ergebnis von Goldman geschmälert.
Vor allem aber litt die Bank, die als die profitabelste an der Wall Street gilt, unter einem schleppend laufenden Geschäft mit Anleihen, Rohstoffen und Währungen.
Fusioniertes Handelsgeschäft
Auch alle anderen US-Banken musste im zweiten Quartal Einbrüche im Investmentbanking verkraften. Nicht so Morgan Stanley - ausgerechnet jenes Haus, das lange mit der Krise kämpfen musste.
Das Institut hatte im vergangenen Jahr sein Handelsgeschäft mit dem der Citigroup zusammengelegt. Es entstand der grösste Broker der Welt unter dem Namen Morgan Stanley Smith Barney.
Fusion zahlt sich aus
Diese Zusammenarbeit beginnt sich jetzt auszuzahlen. Die Integration laufe nach Plan, sagte Unternehmenschef James Gorman. Es gebe aber noch alle Hände voll zu tun. Er gehe davon aus, dass das Marktumfeld in den kommenden Monaten schwierig bleiben werde.
SDA/jak
Fehler gefunden?Jetzt melden.
Dieser Artikel wurde automatisch aus unserem alten Redaktionssystem auf unsere neue Website importiert. Falls Sie auf Darstellungsfehler stossen, bitten wir um Verständnis und einen Hinweis: community-feedback@tamedia.ch