Verlässt Favre Gladbach aus Enttäuschung?
Der Verkauf seines Topstürmers Marco Reus soll Lucien Favre so sehr getroffen haben, dass er darüber nachdenkt, Borussia Mönchengladbach im Sommer ebenfalls zu verlassen.

Kaum haben die Bundesliga-Klubs das Training wieder aufgenommen, sorgt die «Bild»-Zeitung mit einer heissen Schlagzeile für Wirbel in Fussball-Deutschland. «Favre denkt an Abschied» lautet sie – und sie suggeriert das baldige Ende der erfolgreichen Ehe zwischen dem sensiblen Chefcoach aus der Schweiz und der Gladbacher Mannschaft, die er vom Fast-Absteiger zum Spitzenteam umgebaut hat.
Favre, so will «Bild» wissen, sei bitter enttäuscht, dass er Marco Reus an die finanzstarken Dortmunder verliert, trotz der stattlichen Ablöse von 17,5 Millionen Euro und trotz seines Statements, so sei nun einmal das Geschäft. Eine Aussage, die Favre vor Weihnachten machte, stützt diese These: «Wenn man ein Team aufbauen will und hat den ersten und zweiten Stock schon gebaut – und dann kommt ein Sturm und fegt einen entscheidenden Teil weg, steht man hinterher meist schlechter da als vorher.»
Mit Roman Neustädter, den Schalke 04 heftig umwirbt, wird wohl ein weiterer Leistungsträger bald weg sein, Juan Arango und Dante sollen deswegen zögern, ihre Verträge zu verlängern. Wie Favre wollen sie nicht mit abgesägten Hosenbeinen dastehen.
Die Fans fordern Zugeständnisse des Vorstands
Für einen Abschied von Favre spreche gemäss «Bild» auch, dass der Romand für gewöhnlich auf dem Höhepunkt gegangen sei, ausser bei Hertha BSC, wo ihn die schlechten Resultate nach den Verkäufen der Schlüsselspieler Marko Pantelic, Josip Simunic und Andrej Woronin dann aber den Job kosteten. Dieser Punkt scheint etwas an den Haaren herbeigezogen, schliesslich eröffneten sich Favre jeweils ganz andere Perspektiven, als er Yverdon Richtung Servette und den FCZ Richtung Berlin verliess. Das Umfeld in Mönchengladbach ist zudem um ein Vielfaches ruhiger als jenes bei der Hertha. Eine schlechte Halbserie würde Favre ziemlich sicher überstehen.
Die Fans der Gladbacher diskutieren in den einschlägigen Foren bereits eifrig über das Favre-Gerücht. Der Tenor ist eindeutig: Der Vorstand des Klubs soll sich schon während des Trainingslagers in der Türkei mit dem Trainer an einen Tisch setzen und ihm versprechen, dass die Transfererlöse in neue Topspieler investiert werden. Nur so könne ein Coach von der Qualität Favres langfristig gehalten werden.
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