Verwirrung um Gesundheitszustand von Mubarak
Der ehemalige ägyptische Staatschef Hosni Mubarak hat nach Angaben seines Anwalts einen Schlaganfall erlitten und ist im Koma. Aus Spitalkreisen wird das allerdings dementiert.

In Ägypten hat das Staatsfernsehen am Sonntag widersprüchliche Angaben zum Gesundheitszustand des früheren Staatspräsidenten Hosni Mubarak vermeldet. Das Fernsehen berichtete am Abend unter Berufung auf Mubaraks Anwalt, der 83-Jährige, der sich seit Monaten im Spital in Untersuchungshaft befindet, sei ins Koma gefallen. Kurz darauf berichtete der Sender, das Spital bestreite die Angaben.
Der behandelnde Arzt Mubaraks dementierte Berichte, wonach Mubarak nach einem Schlaganfall ins Koma gefallen sein soll. Er habe lediglich niedrigen Blutdruck gehabt und sich schwindelig gefühlt, sagte der Leiter des Ärzteteams, Assem Assam. Mubaraks Befinden sei stabil.
Wegen Herzproblemen behandelt
Der langjährige Staatschef war am 11. Februar nach Massenprotesten abgetreten und hatte sich in seine Residenz im Badeort Scharm el Scheich am Roten Meer zurückgezogen. Seit einem Herzinfarkt im April befindet er sich dort im Spital.
Mubarak wurde bislang in erster Linie wegen Herzproblemen behandelt. Ihm droht ein Prozess wegen der mutmasslichen Anordnung tödlicher Gewalt gegen Demonstranten. Bei den 18-tägigen Massenprotesten, die zu seinem Sturz führten, kamen fast 900 Menschen ums Leben. Der Prozess gegen Mubarak soll am 3. August beginnen.
Zu schwach für eine Verlegung
Weil Mubarak als zu schwach für eine Verlegung ins Gefängnis gilt, soll der Prozess wahrscheinlich anstatt in Kairo in Scharm el Scheich stattfinden, wie am Samstag aus Justiz- und Sicherheitskreisen verlautete.
Der frühere Luftwaffenoffizier, der 1981 nach der Ermordung des damaligen Präsidenten Anwar al Sadat an die Spitze des Staates gelangt war, galt im Westen lange als Garant der Stabilität, doch stand er wegen der Unterdrückung der Opposition auch in der Kritik.
dapd/ AFP/pbe
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