Viele Firmen erhöhen Löhne um über 3 Prozent
Der Gewerkschaftsbund zeigt sich zufrieden, dass zahlreiche Unternehmen ihren Angestellten im nächsten Jahr eine Reallohnerhöhung gewähren.
Reallohnerhöhungen sind nach Ansicht des Schweizerischen Gewerkschaftsbunds (SGB) für die Unternehmen und den Staat möglich und sinnvoll zur raschen Überwindung der Folgen der Finanzmarktkrise. So wie es aussieht, gibt es im nächsten Jahr tatsächlich höhere Löhne: In vielen Firmen steigen die Löhne 2009 um wesentlich mehr als 3 Prozent.
Der SGB zeigte sich heute in Bern vor den Medien erfreut über die laufenden Lohnverhandlungen. In mehreren Branchen und Betrieben seien Lohnabschlüsse unter Dach, die über den Teuerungsausgleich hinaus eine Reallohnerhöhung beinhalteten, sagte Andreas Rieger, Co-Präsident der Gewerkschaft Unia. Zudem gehe der Trend klar hin zu mehr generellen statt nur individuellen Lohnerhöhungen.
Gute private Abschlüsse
Einige positive Abschlüsse liegen inzwischen vor: Beim Detailhandelsriesen Coop (über 40'000 Beschäftigte) wird die Lohnsumme um 3,25 Prozent erhöht. Zusätzlich erhalten Einkommen unter 4000 Fr. einen Sockelbetrag von 100 Franken. Bei der Migros steigt die Lohnsumme um 3,0 Prozent und die Minimallöhne werden erhöht.
Erfreulich sind laut SGB auch die ersten Abschlüsse im Gewerbe. Bei den Elektroinstallateuren, im Metallbau, im Isoliergewerbe und in der Gebäudetechnik mit insgesamt rund 50'000 Beschäftigten wurden Lohnerhöhungen zwischen 3,2 und 3,9 Prozent vereinbart. Auch hier gibt es Sockelbeträge für die untersten Einkommensklassen.
Erst wenige Abschlüsse sind in der Industrie bekannt. Die Abschlüsse bei Biral (+3 bis 4,5 Prozent), Holcim und Bigla (+3 Prozent) weisen aber laut SGB in die richtige Richtung. Die weiteren Resultate dürften nach Ansicht von Rieger durchzogen sein. Es werde Abschlüsse über 3 Prozent geben, aber auch magerere Ergebnisse bei exportorientierten Firmen.
Im Gastgewerbe werden die Löhne 2009 um 2,5 Prozent erhöht. Hier werde noch um den 13. Monatslohn verhandelt, sagte Rieger. Im Bauhauptgewerbe steigen die Löhne insgesamt um 2,4 Prozent (generell um 2,0 Prozent). In der Uhrenindustrie wird ein Sockelbetrag von 140 Fr. generell ausgeschüttet.
Öffentliche Hand gefragt
Die öffentliche Hand müsse, könne und werde mit Reallohnerhöhungen mit gutem Beispiel vorangehen, sagte Alain Carrupt, Zentralpräsident der Gewerkschaft Kommunikation. Bei der Post (42'000 Stellen) gibt es eine generelle Erhöhung um 3,1 Prozent und weitere 0,8 Prozent der Lohnmasse stehen für individuelle Erhöhungen zur Verfügung.
Bei der Swisscom (rund 16'000 Beschäftigte) und den SBB (rund 27'000 Beschäftigte) sind die Verhandlungen noch im Gang. Bei beiden Betrieben rechnen die Gewerkschaften mit einer generellen Lohnerhöhung deutlich über der Teuerung. Im öffentlichen Verkehr liegen einzelne Abschlüsse lokaler Transportunternehmen vor, sie liegen zwischen 3 und 3,9 Prozent.
SDA/vin
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