Visitenkarte der Macht
Bis vor zwei Wochen war Kairos Tahrir-Platz ein Symbol für Herrschaft und Politik. Jetzt hat ihm das ägyptische Volk eine neue Bedeutung gegeben.

Viel Pflaster ist nicht mehr übrig. Die Trottoirs sind aufgebrochen, der Asphalt herausgerissen. Die Krater in der Fahrbahn wurden mit Steinen aufgefüllt, aber weite Flächen sind nur noch blanke Erde. Es ist, als dränge ein rohes, ländliches Ägypten an die Oberfläche, ein Ägypten, dessen Strassen bis heute nicht gepflastert sind und das nach den Gesetzen von Sklavenhaltergesellschaften funktioniert – Gesetze, die die Menschen auf dem Tahrir-Platz in Kairo nicht mehr hinnehmen wollen.