Vom Fischer zum Helden
Der zuvor verschmähte Stephen Donald holte für die All Blacks im WM-Final gegen Frankreich die entscheidenden Punkte.
«Geh ans Telefon, du Trottel, du gehst nach Auckland!», schrie es aus dem Telefon von Stephen Donald. Dieser war gerade mit seinen Freunden beim Waikato-Fluss am Fischen und zog nach eigener Aussage einen 11 Kilogramm schweren Fisch aus dem Wasser. Wie «Telegraph online» berichtet, sollte dieser Anruf sein Leben verändern, denn am anderen Ende der Leitung war Rugby-Spieler Mils Muliaina, der im Auftrag von Neuseelands Nationalcoach Graham Henry anrief. Stephen Donald sollte zurück ins Nationalteam, obschon er seit fünf Wochen keinen Ball mehr getreten hatte.
Was ist passiert? Die späteren Weltmeister aus Neuseeland waren Favorit an der Heim-WM, ihre Nummer 10 Dan Carter war der Goldjunge der All Blacks. Der Fly-Half verletzte sich aber im Training bei einem Kickversuch. Für ihn musste Colin Slade ran, der aber nach seinen Partien im Tri-Nations und im Vorrundenspiel gegen Japan schwächelte. Danach kam er besser ins Spiel, fiel aber wie Carter mit einer Leistenverletzung im Viertelfinalspiel gegen Argentinien aus.
In zwölf Minuten zum Helden
Der dritte Ersatz Aaron Cruden war nicht mehr mit dem Team unterwegs, sondern auf Pikett. In Palmerston North pausierte er mit seinen Freunden, als er schliesslich noch an die WM durfte. Doch auch sein Einsatz endete mit einer Verletzung. Nach 34 Minuten im Final musste er mit einer Knieverletzung vom Platz, und die Stunde für Stephen Donald war gekommen. Nach elf gespielten Minuten musste Donald einen Strafstoss treten. Der Neuseeländer verwandelte zum 8:0.
Er selbst hätte wegen einer schlechten Leistung vor fast einem Jahr nicht mehr daran geglaubt, jemals wieder für die All Blacks auf dem Feld zu stehen. Im WM-Final erhielt er eine neue Chance. Der 27-Jährige «wollte raus und beweisen, dass ich ein richtiger All Black bin». Mit seinem historischen Kick machte er sogar fast die brillante Leistung des neuseeländischen Captains Richie McCaw vergessen, der die All Blacks während des Turniers geführt hat.
Strafe für Frankreich
In der Final-Partie haben die Franzosen ein Rugby-Sakrament verletzt. Während des traditionellen Haka der Neuseeländer reihten sich die Franzosen in der Spielhälfte der All Blacks auf – in kürzester Distanz. Der französische Captain bestätigte, der zum Spieler des Turniers gewählt wurde, dass die Spieler dies am Morgen vor dem Final abgemacht hätten. Der Rugby-Weltverband IRB sah darin einen Regelverstoss und bestrafte die vierschrötigen Franzosen mit einer Busse über 2500 Pfund.
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