Nachruf auf Helmut BergerVom Fluch der Schönheit kam er nie los
Star, Bohemien, Skandalfigur: In Luchino Viscontis Filmen glänzte Helmut Berger. Später im Fernsehen erschien er elend. Von sich sagte der Schauspieler: «Ich habe drei Leben gelebt.»

Helmut Berger ist tot, der österreichische Weltstar, der einstmals «schönste Mann der Welt», der mit einem Blick einen ganzen Kinosaal unter Strom setzen konnte. Als hätten die Götter ihn dafür bestraft, dass er das Inbild jugendlicher Schönheit war, sollte er tief fallen. Ein Sturz, den man sich kaum radikaler denken kann. Vom Inbegriff der Schönheit zum aufgedunsenen Trinker, vom Visconti-Star zum Kasper fürs Trash-TV.
Helmut Berger war aufsehenerregend gut aussehend und nutzte dieses Privileg. Sein Leben, seine Filmrollen drehten sich alle um ein Schönsein, das sich als himmlische Gabe oder Fluch offenbaren kann. «Sie sind schöner geworden! Sie sind der schönste König in ganz Europa!», sagt Romy Schneider (Kaiserin Elisabeth von Österreich) zu Berger (bayerischer Märchenkönig Ludwig II. – die Rolle seines Lebens) in Viscontis «Ludwig». Etwas später wird sie hinzufügen: «Sie sind wunderschön – aber es fehlt Ihnen an Witz!»