Vom Idyll in die Skilift-Moderne
Die Passwanderung im deutschsprachigen Wallis ist von Gegensätzen geprägt: Auf ein Weltklassesetting folgen schüttere Grashänge und brutale Servicesträsschen. Für Abwechslung ist auf jeden Fall gesorgt.
Binn kommt uns reichlich abseitig vor. Der Ort ist nach aussen, zum Rhonetal hin, abgeriegelt durch die Twingischlucht. Anderseits ist der Herrgottswinkel historisch gesehen von verblüffender Zivilisiertheit. Die Kelten siedelten hier, und später entwickelte sich eine römische Nachfolgekultur, was Gräberfunde belegen. Das «Ofenhorn», ein stilvoll renovierter Belle-Epoque-Kasten, zeugt davon, dass Binn einst gar mondän war. Das Dorf genoss europaweite Reputation für seine Mineralien, die Engländer kamen in Scharen, darunter auch Winston Churchill.