Von der Front ins Parlament
In der Ukraine drängen neue politische Kräfte, Journalisten und Bürgerrechtsaktivisten an die Macht. Aber auch Mitglieder der Freiwilligenbataillone, die im Osten kämpfen, treten zu den Wahlen an.

Der Machtwechsel in der Ukraine, der Anfang Jahr mit der Revolution auf dem Maidan und dem Abgang von Präsident Wiktor Janukowitsch begann, soll am Sonntag an der Wahlurne vollendet und legitimiert werden. Über 50 Parteien treten zu den vorgezogenen Parlamentswahlen an. In der neuen Volksvertretung werden jedoch etwa 25 Sitze leer bleiben. Auf der von Russland annektierten Krim und in den von den Rebellen kontrollierten Gebieten in der Ostukraine wird am Sonntag nicht gewählt werden können. In den ostukrainischen Regionen Donezk und Luhansk wird fast die Hälfte der Wahldistrikte nicht am Urnengang teilnehmen. Die Stimmung ist angespannt, im Wahlkampf wurden mehrere Kandidaten aus verschiedenen politischen Lagern tätlich angegriffen. Premierminister Arseni Jazenjuk warnte gestern düster vor «Terrorakten». «Es ist klar, dass es Provokationen von russischer Seite geben wird.»