«Von Therapiewahn kann keine Rede sein»
Der Lehrerverband widerspricht der Aussage, zu viele Schulkinder erhielten Fördermassnahmen.

Herrscht an Zürcher Schulen ein Therapiewahn? «Nein, davon kann keine Rede sein», sagt Lilo Lätzsch, die Präsidentin des Zürcher Lehrerinnen- und Lehrerverbandes. Die Aussage, dass jedes dritte Kind therapiert werde, sei irreführend. «Diese Zahl basiert auf einer älteren Umfrage, bei der auch einmalige Massnahmen, die lediglich eine Stunde dauerten, gezählt wurden». Neuere Zahlen gebe es nicht, darum sei eine genaue Einschätzung auch nicht möglich. Vor allem aber wehrt sich Lätzsch gegen die Aussage, dass Lehrer allein mit Eltern eine Therapie anordnen könnten. «Bei diesen Gesprächen ist immer auch die Schulleitung und ein Schulpsychologe anwesend», sagt Lätzsch.