Von vergrabenen Knochen und verhängnisvollen Küssen
Wenn Aaron Ramsey ein Tor schiesst, stirbt ein Promi: Diese und andere Sportflüche, Legenden und Verschwörungen zu Halloween.

Es ist Halloween, es ist «Süsses oder Saures»-Zeit, es ist Gruselstimmung. Auch im Sport gibt es Flüche, Mythen und Schauerliches. Weshalb Prominente froh sein dürfen, dass heute Arsenal kein Spiel bestritt – und fünf andere Geschichten zur Nacht der Geister.
Tor und Tod

Das Internet ist oft ein Phänomen, und seine Nutzer sind es ebenfalls. Es wird wohl ein Arsenal-Fan gewesen sein, der zu Aaron Ramseys seltenen Toren eine unheimliche Parallele fand und der diese online verbreitete. Erstens traf der walisische Mittelfeldspieler eher selten. Und zweitens starb nach einem Tor Ramseys immer eine prominente Person. Zumindest fast immer.
Beispiele? 1. Mai 2011: Ramsey trifft, einen Tag später stirbt Osama Bin Laden. 19. Oktober 2011: Ramsey trifft, einen Tag später stirbt Muammar al-Ghadhafi. 11. Februar 2012: Ramsey trifft, am selben Tag stirbt Whitney Houston. Auch bei Steve Jobs, Paul Walker, Robin Williams oder David Bowie gab es diese Auffälligkeit.
Der Kuss-Fluch

Bei Dornröschen war es ein Kuss des Prinzen, der den hundertjährigen Tiefschlaf des ganzen Schlosses beendete. Bei der Andretti-Familie war es ein Schmatzer, der einen Fluch ausgelöst haben soll. Rennfahrer Mario gelang es 1969 im fünften Anlauf, das traditionsreiche Indy 500 zu gewinnen. Sein Teambesitzer war darüber so erfreut, dass er seinen Fahrer auf die Wange küsste, was den Fluch ausgelöst haben soll.
Bis 1994 fuhr Andretti weiterhin mit – gewinnen konnte er nie wieder. Auch seine zwei Söhne, ein Neffe und ein Enkel sind langjährige Indy-Fahrer, doch der Kuss lastet schwer auf der Familie: Mal war es ein Ventilschaden, mal ein Unfall, mal ein Ausfall auf der letzten Runde, die einen weiteren Andretti-Sieg verunmöglichten.
Die Cover-Flaute

Wer ein Cover einer Sportzeitschrift ziert, hat meist viel erreicht. Zumindest bevor das jeweilige Magazin erscheint, denn was danach kommt, ist gerade bei der bekannten amerikanischen «Sports Illustrated» oftmals weniger rühmlich. Auf Wikipedia findet sich eine ganze Liste von auffallend schwachen Leistungen der Coverfiguren kurz nach der Veröffentlichung.
Neuestes Beispiel: Im August wurde das Baseball-Team der Los Angeles Dodgers als «Best. Team. Ever?» in Betracht gezogen. Doch das «Beste Team aller Zeiten?» verlor 17 der nächsten 22 Spiele. Der Fluch ist mittlerweile besiegt, die Dodgers stehen momentan in den World Series, dem Playoff-Final um den Meistertitel. 2:3 liegen sie gegen die Houston Astros im Best-of-7 zurück.
Ähnlich sieht die Gefahrenstufe für einen American Footballer aus, wenn er auf dem Cover des Videospiels «Madden NFL» abgebildet wird. Die Superstars verletzen sich in der Folgesaison oftmals oder sind eigenartig erfolglos. Achtung, Tom Brady!
Das Geisterhotel

Doch genau da lag das Problem, Broad berichtete in der «Daily Mail»: «Eines Nachts wachte ich gegen 1 Uhr 30 auf und war überzeugt, dass irgendetwas im Hotelzimmer war. Es war das merkwürdigste Gefühl. Ich machte das Licht an und ging online, sah, dass Matt ebenfalls online war und ging zu ihm. Auch er war hellwach. In seinem Zimmer gab es zwei Betten, also blieb ich bei ihm. Ich sage Ihnen, etwas Unheimliches geht dort vor sich.» Auch andere englische Spieler erzählten von schlaflosen Nächten und «mysteriösen Vorkommnissen». Das Duell ging verloren – doch das war Nebensache.
Der Schatten des Präsidenten
Fussball mag oft mit Zahlen zu erklären sein, mit Statistiken, die jeden Sieg und jede Niederlage belegen. In Südamerika ist dieser Sport aber gerade bei Länderspielen teilweise so wichtig, dass sich auch Politiker ins Geschehen einmischen – oder gar auf dem Spielfeld vertreten sein sollen. So sagt es die Legende um den «Geist von Hugo Chávez».
Der ehemalige Staatspräsident Venezuelas verstarb vor vier Jahren, doch für einige Landsleute lebt er weiter. In einem Spiel gegen Kolumbien im März 2013 und nur drei Wochen nach dem Tod Chávez' schien ein Tor für Kolumbien nur noch Formsache, doch der Ball prallte an die Querlatte. Oder war mehr im Spiel? In den Fernsehbildern taucht auf einmal ein Schatten auf, der den Ball abgewehrt haben soll. Aber sehen Sie selbst:
Die Hexenmeister
Vielleicht spielte Roger Milla einfach zu lange in Europa, um noch daran zu glauben. «Diese Magie im Fussball gibt es doch gar nicht», sagte der Kameruner einst gegenüber «France Football». Doch «diese Magie», sie wird in Afrika geradezu zelebriert. «Der Spiegel» suchte 2010 im Rahmen der WM in Südafrika die kuriosesten Beispiele für Hexerei im afrikanischen Fussball.
Ein Naturheiler wirft Muscheln, nimmt Kontakt zum Spielfeld auf und «vernagelt» so das eigene Tor. Oder was hat es mit grünem Pulver vor dem Stadion auf sich? Und wie können vergrabene Knochen unter dem Rasen das Spielfeld verzaubern?
«Wie es bei jedem europäischen Verein einen Masseur gibt, gibt es bei jedem afrikanischen einen Hexenmeister», sagt Anthony Baffoe, ehemaliger Bundesliga-Spieler und ghanaischer Nationalspieler. Diesen sogenannten Witchdoctors wurde vom afrikanischen Verband verboten, weiterhin auf der Spielerbank Platz zu nehmen. Ebenso speziell: Es dürfen keine «Substanzen» mehr auf dem Spielfeld ausgeschüttet werden. Roger Milla wird es freuen.
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