Von wegen zu wenig Frauen
Diese 200 Frauen sind bereit, VR-Mandate zu übernehmen. Der Arbeitgeberverband hält mit der Liste Kritikern entgegen, es gebe zu wenig weibliche Führungskräfte.
Der Bundesrat will bei grossen Schweizer Firmen eine Frauenquote, wie die Landesregierung im letzten November ankündigte. Kritiker entgegneten, es gäbe gar nicht genug Frauen, um 30 Prozent der Verwaltungsratsmandate weiblich besetzen zu können.
Dieser Kritik tritt nun der Arbeitgeberverband entgegen. Zusammen mit diversen Projektpartnern hat er eine Liste mit 200 Frauen vorgestellt, die für höhere Weihen geeignet sein sollen.
«Diese Frauen können aufgrund ihrer Leistungsausweise als Verwaltungsrätinnen für eine Gesellschaft mit mehr als 100 Millionen Franken Umsatz und/oder 400 Mitarbeitenden in Betracht gezogen werden und sind für eine Anfrage offen. Keine der Frauen war zum Stichtag 31. Januar 2015 Mitglied in einem Verwaltungsrat eines SPI-Unternehmens oder bei einem der grossen, nicht börsenkotierten Schweizer Arbeitgeber», heisst es in dem Bericht.
Der Arbeitgeberband verweist auf eine im Oktober 2013 veröffentlichte Studie, die er gemeinsam mit Z-Capital erstellt hatte. 84 Prozent der antwortenden Publikumsgesellschaften gaben demnach an, den Anteil der Frauen in ihren Verwaltungsräten erhöhen zu wollen.
Der Frauenanteil in Verwaltungsräten von Schweizer Unternehmen wuchs seit dem Jahr 2010 um 50 Prozent. Experten erwarteten, dass 2020 aller Voraussicht nach die Verwaltungsräte in der Schweiz zu 30 Prozent mit Frauen besetzt sein würden, schrieb der Arbeitgeberverband.
Die freiwilligen Bemühungen trügen Früchte, hielt der Verband fest. Mit seiner Liste will er dazu beitragen, dass die Unternehmen ihr selbst gestecktes Ziel erreichen können.
Umstrittene Aktienrechtsrevision
Der Bundesrat will mit der Aktienrechtsrevision in an der Börse kotierten Gesellschaften eine Geschlechterquote von 30 Prozent einführen. Demnach sollen weder Frauen noch Männer mit weniger als 30 Prozent in Geschäftsleitungen und Verwaltungsräten vertreten sein. In der Vernehmlassung war dieses Anliegen umstritten.
Wirtschaftsverbände sowie die SVP und die FDP lehnen Frauenquoten ab. Die CVP würde zwar eine stärkere Frauenvertretung in Führungsgremien begrüssen, will aber Bemühungen der Unternehmen für eine Selbstregulierung abwarten. Die SP dagegen stellt sich hinter die Zielquoten für beide Geschlechter.
Dieser Artikel wurde automatisch aus unserem alten Redaktionssystem auf unsere neue Website importiert. Falls Sie auf Darstellungsfehler stossen, bitten wir um Verständnis und einen Hinweis: community-feedback@tamedia.ch