Vor einer grossen Stabsübergabe an der Politfront
In 23 Unterländer Gemeinden wird am Wochenende gewählt. In Bülach und Kloten geht es um Regierung und Parlament.
Unterland - Nach dem 31. Januar, dem 7. März und dem 18. April steht das vierte Wahlwochenende bevor. 18 Gemeinden des Bezirks Bülach und 5 im Bezirk Dielsdorf rufen die Wählerschaft zur Urne. In vier Kommunen (Boppelsen, Eglisau, Hochfelden und Opfikon) geht es um zweite Wahlgänge.
Das Hauptaugenmerk richtet sich auf die beiden Parlamentsgemeinden Bülach und Kloten. In der Bülacher Exekutive will die SP mit der derzeitigen Parlamentspräsidentin Esther Caviola einen zweiten Sitz zulasten der SVP erobern. Die Gewerkschafterin ist von einer Frauengruppe relativ spät auch als Kandidatin für das Stadtpräsidium auf den Schild gehoben worden. Sie soll dort den Parteilosen und wieder kandidierenden Walter Bosshard ersetzen, der sich vor vier Jahren als Quereinsteiger deutlich gegen einen SP-Kandidaten durchgesetzt hatte. Für die 28 Sitze im Bülacher Parlament, dem Gemeinderat, bewerben sich 122 Kandidaten aus sechs Parteien. Neu mit dabei ist die Eidgenössisch-Demokratische Union (EDU). Es wird kaum mit grösseren Sitzverschiebungen gerechnet.
In Kloten ist die Ausgangslage etwas spannender: Dort tritt nicht nur die EDU, sondern auch die Grünliberale-Partei neu an, letztere in Konkurrenz zu den Grünen und zur FDP. Insgesamt bewerben sich 143 Frauen und Männer um die 32 Parlamentssitze. In der Stadtregierung sind zwei Rücktritte zu verzeichnen. Um die sieben Sessel bewerben sich drei Frauen und sechs Männer. Die SVP beansprucht drei statt wie bisher zwei Sitze. Neu will auch die EVP in die Exekutive. Und die FDP möchte den Sitz des heute parteilosen Ueli Studer zurückhaben; er ist kurzerhand aus der Partei ausgetreten, weil diese ihn nicht mehr nominiert hatte. Unbestritten scheint die Wiederwahl von Stadtpräsident René Huber (SVP).
Neue Präsidenten zu erwarten
In verschiedenen Kommunen werden die Präsidien neu bestellt. Opfikon setzt zum zweiten Anlauf an: Den zurücktretenden Stadtpräsidenten Walter Fehr (Gemeindeverein) wollen Anton Steiner (CVP) und Paul Remund (FDP) beerben. In Boppelsen kommt es ebenfalls zu einem zweiten Wahlgang ums Präsidium: Die 52-jährige Flugbegleiterin und langjährige Gemeinderätin Monika Widmer (FDP) steht neu am Start und will den 65-jährigen Ex-Flugkapitän Cees van Rijn überflügeln. In Wallisellen streiten sich die SVP mit Bernhard Krismer und die FDP mit Linda Camenisch um den Präsidentensessel des abtretenden Otto Halter (CVP). Die FDP will neben dem Präsidium in der Rechnungsprüfungskommission (RPK), das sie bisher hatte, auch noch den Vorsitz in der Schulpflege erobern. Das empfindet manch andere Partei als Machtgehabe.
In Embrach sind vier Gemeinderatssessel frei geworden, darunter derjenige von Präsident Albert Berbier (SVP). Um seine Nachfolge bewerben sich Erhard Büchi (FDP) und Traugott Pfister (SVP). Beide müssen zunächst auch in den Gemeinderat gewählt werden, um dessen sechs Sitze zehn Kandidaten kämpfen, darunter zwei Frauen. Der siebte Sitz steht dem Präsidenten der Primarschulpflege zu. Hier will die SVP das Pferd wechseln. Sie unterstützt den Bisherigen Peter Tschudi nicht mehr, nachdem dieser sich - erfolglos - um ein Amt im Kanton Thurgau beworben hatte. Neuer SVP-Kandidat ist Jürg Hugener.
In Niederglatt kandidieren die beiden bisherigen Gemeinderäte Peter Balsiger (SVP) und Luzius Hartmann (parteilos) um die Nachfolge von Gemeindepräsidentin Verena Egloff (parteilos). In Flugblättern und Leserbriefen ist mit den beiden Kandidaten nicht gerade zimperlich umgegangen worden. Für die siebenköpfige Exekutive treten sieben Kandidaten und zwei Kandidatinnen an. Neu respektive wieder in den Gemeinderat wollen CVP und FDP.
An vielen Orten gibt es Kampfwahlen in die Schulbehörde oder die RPK, so etwa in Eglisau, Rafz und Niederhasli, wo übrigens die SP mit ihrem Kantonalsekretär Daniel Frei versucht, einen Sitz im rein bürgerlichen Gemeinderat zu erobern.
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