Waadt: SP und Grüne im Hoch
Die Waadt hat 18 Nationalratssitze - 10 sind in bürgerlicher und 8 in linker Hand. An dieser Verteilung dürfte sich nicht viel ändern. Bei den Ständeratswahlen wird es wohl zu einem zweiten Wahlgang kommen.

Während die SVP ihre fünf Nationalratssitze wohl verteidigen wird, sieht es für die FDP weniger rosig aus. Zwar dürften Isabelle Moret und Olivier Français problemlos wiedergewählt werden, doch verliert die Partei mit den abtretenden Claude Ruey und Charles Favres zwei bekannte Köpfe. Die FDP hofft jedoch auf den positiven Effekt der Listenverbindung mit der SVP - nota bene die einzige zwischen den beiden Parteien in der ganzen Schweiz. Diese kam auch mit Blick auf die im Frühling 2012 anstehenden Kantonswahlen zustande: Denn arbeiten die rechten Parteien nicht zusammen, droht ihnen der Mehrheitsverlust in der Regierung.
Wackelsitz der CVP, zerstrittene Linke
Auch der einzige Sitz der CVP, der zurzeit von Jacques Neirynck besetzt wird, gilt als Wackelsitz. Um diesen zu retten, ist die C-Partei ebenfalls eine Listenverbindung eingegangen: mit den Grünliberalen (GLP), EDU, EVP und BDP. Da die drei Letzteren kaum eine Chance auf einen Nationalratssitz haben, dürfte dies in erster Linie der GLP, aber auch der CVP zu Gute kommen.
Bei den Linken muss die POP um ihren Sitz bangen, da sich ihr bisheriger Vertreter, Josef Zisyadis, nicht mehr zur Wiederwahl stellt. Die Chancen, den Sitz zu retten, sind jedoch gering. Denn den beiden antikapitalistischen Parteien POP und SolidaritéS fehlen nicht nur Persönlichkeiten mit kantonaler Ausstrahlung, sie sind auch zerstritten. Da hilft der gemeinsame Auftritt unter dem Label «La Gauche» wenig.
SP und Grüne mit guten Chancen
Gut möglich also, dass die SP nicht nur ihre vier Mandate verteidigt, sondern den POP-Sitz für sich gewinnt. Denn sie präsentiert sich zusammen mit den Grünen in einem Formhoch, wie die Kommunalwahlen im Frühling gezeigt haben. Die Grünen dürften daher ihren dritten Sitz, jenen des abtretenden Lausanner Stadtpräsidenten Daniel Brélaz, verteidigen können.
Das Nationalratsmandat der POP kann somit wohl nur gerettet werden, wenn die linken Parteien, die allesamt eine Listenverbindung eingegangen sind, einen zusätzlichen Sitz für sich gewinnen können.
Zweiter Wahlgang beim Ständerat erwartet
13 Kandidatinnen und Kandidaten treten bei den Ständeratswahlen an. SP und Grüne setzten auf das bewährte Duo Géraldine Savary (SP) und Luc Recordon (Grüne). Die Rechte dürfte somit einen schweren Stand haben, zumal sie sich zersplittert präsentiert. So treten die noch nicht fusionierten Freisinnigen und Liberalen (LDP) zusammen mit Nationalrätin Isabelle Moret (FDP) und Fathi Derder (LDP) an. Eine gemeinsame Liste präsentieren auch GLP (Isabelle Chevalley) und CVP (Claude Béglé).
Die SVP ihrerseits war mit einem Zweierticket angetreten: mit Nationalrat Guy Parmelin und Regierungsrat Jean-Claude Mermoud. Letzterer verstarb jedoch Anfang September, so dass die SVP nur mit Parmelin ins Rennen steigt. EDU, POP, SolidaritéS sowie MCVD treten ebenfalls mit eigenen Listen an. Chancen auf einen Sitz in der Kleinen Kammer haben sie kaum. Aufgrund der vielen Kandidaten ist ein zweiter Wahlgang am 13. November wahrscheinlich.
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